Stahnsdorf (Reuters) - Bundeskanzler Olaf Scholz hat davor gewarnt, sich fest auf einen angeblich feststehenden Wahlsieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen einzustellen.
"Ich glaube, dass wir... nicht so tun sollten, als ob das schon feststeht", sagte Scholz einen Tag vor seiner Reise in die USA bei einem Bürgerdialog im in Stahnsdorf bei Potsdam. US-Präsident Joe Biden sei jemand, der sich sehr für den Zusammenhalt der amerikanischen Gesellschaft eingesetzt habe. "Deshalb glaube ich, dass er eine Chance hat", fügte Scholz hinzu. Er will Biden am Freitag im Weißen Haus treffen.
Auf die Frage, wie man sich auf einen Sieg Trumps einstellen sollte, mahnte Scholz zum einen eine enge Zusammenarbeit in der Nato und der EU an. "Ein starkes Europa ist das wichtigste nationale Interesse, dass wir als Deutsche in der Welt haben." Zum anderen sollten Staaten in Europa, aber auch Südkorea, Japan, Kanada oder Australien daran erinnern, dass sie als Demokratien gemeinsame Werte hätten. Scholz spielte darauf an, dass Trump in seiner Amtszeit als US-Präsident Diktaturen und Demokratien teilweise gleichgesetzt hatte.
(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)