Reuters

Scholz - 400.000 Wohnungen pro Jahr sind eher noch zu wenig

08.02.2024
um 08:07 Uhr

Stahnsdorf (Reuters) - Bundeskanzler Olaf Scholz hat das bisher verfehlte Ziel der Bundesregierung, dass in Deutschland 400.000 neue Wohnungen pro Jahr gebaut werden, eher als untere Grenze des Bedarfs bezeichnet.

Zugleich forderte der SPD-Politiker bei einem Bürgerdialog im brandenburgischen Stahnsdorf die Kommunen auf, bei der Anstrengung mitzuhelfen, mehr Wohnungen zu bauen. "Das Thema treibt mich um", sagte er. 400.000 Wohnungen seien "eher zu wenig als zu viel". Es gebe eine ganze Reihe von Gründen, warum die Zielmarke bisher nicht erreicht worden sei. Dazu gehöre unter anderem ein psychologisches Problem durch einen schnellen Zinsanstieg in den vergangenen Jahren, aber auch eine "unglaubliche Fehlkalkulation" durch den Bau zu vieler teurer Wohnungen, sagte Scholz.

Ein weiteres Problem seien bürokratische Vorschriften, die Bauministerin Klara Geywitz nun Schritt für Schritt abbaue. Entscheidend sei aber auch: "Mehr Wohnungen gibt es nicht ohne mehr Bauland, nicht ohne mehr Verdichtung", sagte Scholz. Bei der Ausweisung von Bauland liege aber eine Hauptverantwortung nicht bei der Bundesregierung oder den Landesregierungen, sondern bei den Kommunen.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)