Reuters

Suezkanal-Krise sorgt für hohe Unsicherheit bei Maersk-Prognose 2024

08.02.2024
um 09:17 Uhr

Kopenhagen (Reuters) - Die dänische Großreederei Maersk hat im vierten Quartal einen Gewinneinbruch hinnehmen müssen und kann auch für 2024 keine Entwarnung geben.

In den Monaten Oktober bis Dezember sackte der Betriebsgewinn (Ebitda) auf 839 Millionen Dollar ab, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Ein Jahr zuvor, als Reedereien noch von der Corona-Sonderkonjunktur profitierten, waren es 6,54 Milliarden Dollar. Für 2024 rechnet Maersk wegen inzwischen entstandener Überkapazitäten bei Containerfrachtern noch einmal mit deutlich niedrigeren Gewinnen. Wegen der Suezkanal-Krise sei die Prognose allerdings mit großen Unsicherheiten behaftet: Je nach dem, ob sie nur noch ein Quartal oder das ganze Jahr andauere, sei mit einem Ebitda zwischen einer Milliarde und sechs Milliarden Dollar zu rechnen.

In der Pandemie waren die Frachtraten in der Container-Schifffahrt kräftig gestiegen, weil Transportkapazitäten knapp und Lieferketten brüchig geworden waren. Das brachte den großen Reedereien Ausnahmegewinne. Inzwischen dominieren die Probleme rund um den Suezkanal das Geschäft vieler Großreedereien. Nach Angriffen von Huthi-Rebellen aus dem Jemen auf Frachter im Roten Meer haben sie seit Mitte Dezember kaum noch Schiffe durch das Seegebiet geschickt, sondern die Frachter um die Südspitze Afrikas umgeleitet. Dies führt zu Verzögerungen und steigenden Kosten, bringt den Reedereien aber auch wieder höhere Kundengebühren.

(Bericht von Jacob Gronholt-Pedersen, geschrieben von Elke Ahlswede, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)