Reuters

US-Verbraucher erwarten Abflauen der Inflation - Januar-Preisdaten stehen an

13.02.2024
um 07:52 Uhr

New York/London (Reuters) - Angesichts nachlassender Teuerung sind die mittelfristigen Inflationserwartungen der US-Verbraucher wieder ähnlich wie zu Beginn des Jahrzehnts bei Ausbruch der Corona-Pandemie.

Dies geht aus der am Montag vorgelegten US-Haushaltsumfrage der Bezirksnotenbank von New York hervor. Demnach erwarteten die Verbraucher im Januar auf Sicht von drei Jahren im Mittel (Median) eine Inflationsrate von 2,4 Prozent. Dies ist der niedrigste Wert seit März 2020. In der Befragung der New York Fed vom Dezember war noch ein Wert von 2,6 Prozent ermittelt worden.

Auf Sicht von einem Jahr blieb die von den Konsumenten erwartete Inflationsrate mit 3 Prozent unverändert gegenüber der Dezember-Befragung. Die US-Notenbank Federal Reserve will mit einer straffen geldpolitischen Linie die Inflationswelle brechen. Sie hat laut Fed-Chef Jerome Powell dabei bereits Fortschritte erzielt, will aber auf dem Weg zu einer Zinswende noch weitere "gute Daten" sehen, die in diese Richtung weisen.

Angetrieben von höheren Lebensmittelkosten und steigenden Mieten kletterten die Verbraucherpreise im Dezember um 3,4 Prozent, nach einer Jahresteuerung von 3,1 Prozent im November. Für die am Dienstag anstehenden US-Preisdaten für Januar erwarten von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten einen Rückgang auf 2,9 Prozent.

Die Fed strebt einen Wert von zwei Prozent an. Sie beließ den Leitzins auf ihrer jüngsten Sitzung in der Spanne von 5,25 Prozent bis 5,50 Prozent. An den Finanzmärkten wird über eine Senkung im Mai oder Juni spekuliert.

Auch die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa, erwartet, dass die Zinsen in großen Volkswirtschaften wie den USA um die Jahresmitte herum sinken könnten. Die globale Wirtschaft dürfte sich aus ihrer Sicht trotz der zurückliegenden, teils kräftigen Zinserhöhungen als widerstandsfähig erweisen: "Wir sind sehr zuversichtlich, dass die Weltwirtschaft nun auf die sanfte Landung zusteuert, von der wir geträumt haben", sagte sie auf dem World Governments Summit in Dubai.

(Bericht von Michael S. Derby und Marc Jones, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)