Berlin (Reuters) - Der Staatsanteil an der Commerzbank dürfte im Zuge des laufenden Aktienrückkaufs des Geldhauses auf mehr als 16 Prozent steigen.
"Der Bund beteiligt sich nicht an dem Rückkaufprogramm der Commerzbank", bestätigte eine Sprecherin der Finanzagentur am Mittwoch einen Bericht des "Handelsblatts". Die Commerzbank kauft derzeit eigene Aktien für bis zu 600 Millionen Euro zurück und reicht damit überschüssiges Kapital an die Aktionäre weiter. Die erworbenen Papiere sollen danach eingezogen werden, wodurch der Anteil der bestehenden Aktionäre rechnerisch steigt. Bereits an dem ersten Aktienrückkauf über 122 Millionen Euro im Sommer 2023 hatte sich der Bund laut "Handelsblatt" nicht beteiligt, wodurch sein Anteil auf knapp 15,8 von 15,6 Prozent stieg.
Bei einem Verkauf von Commerzbank-Aktien an die Bank müsste der Bund derzeit Verluste realisieren. Er hatte das Frankfurter Institut in der Finanzkrise 2008/2009 gerettet. Dabei war der staatliche Finanzmarkstabilisierungsfonds mit 25 Prozent eingestiegen. Durch mehrere Kapitalerhöhungen wurde die Beteiligung bereits verwässert. Um ohne Verlust aus dem Engagement herauszukommen, müsste sich der Kurs der Commerzbank-Aktie mehr als verdoppeln.
(Bericht von Rene Wagner und Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)