Reuters

Japans Wirtschaft rutscht unerwartet in die Rezession - Binnennachfrage schwach

15.02.2024
um 08:12 Uhr

(Entfernt überflüssige Worte im ersten und im sechsten Satz)

Tokyo (Reuters) - Japans Wirtschaft ist aufgrund der schwachen Binnennachfrage unerwartet in eine Rezession abgerutscht.

Sie war laut Regierungsdaten vom Donnerstag in zwei aufeinander folgenden Quartalen geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging im Zeitraum Oktober-Dezember auf das Jahr hochgerechnet um weitere 0,4 Prozent zurück, nachdem es im vorangegangenen Quartal bereits um 3,3 Prozent eingebrochen war. Marktprognosen hatten ein Wachstum von 1,4 Prozent vorhergesagt. Zwei aufeinander folgende schrumpfende Quartale gelten als Definition einer Rezession. Deutschland löst Japan nun als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt ab.

Die schwachen Daten könnten Zweifel an der Prognose der japanischen Zentralbank aufkommen lassen, dass steigende Löhne die Binnennachfrage beleben werden und damit ein Ende der lockeren Geldpolitik gerechtfertigt sei. "Es besteht das Risiko, dass die Wirtschaft im Januar-März-Quartal aufgrund der Verlangsamung des globalen Wachstums, der schwachen Inlandsnachfrage und der Auswirkungen des Neujahrsbebens im Westen Japans erneut schrumpft", sagte Takuji Aida, Chefökonom bei Credit Agricole. "Die BOJ könnte gezwungen sein, ihre rosigen BIP-Prognosen für 2023 und 2024 drastisch nach unten zu korrigieren".

Der Yen JPY=EBS zeigte sich nach der Veröffentlichung der Daten wenig verändert und notierte zuletzt bei 150,29 je Dollar. Der Nikkei stieg um 1 Prozent und machte damit einige seiner Verluste aus der vorangegangenen Sitzung wieder wett, möglicherweise aufgrund der Erwartung, dass die BOJ ihr massives Lockerungsprogramm länger als erwartet fortsetzen wird.

Auf vierteljährlicher Basis sank das japanische Bruttoinlandsprodukt um 0,1 Prozent. Marktprognosen hatten mit einem Zuwachst um 0,3 Prozent gerechnet.Der private Verbrauch, auf den mehr als die Hälfte der japanischen Wirtschaftstätigkeit entfällt, ging den Daten zufolge um 0,2 Prozent zurück. Die Ökonomen hatten einen Anstieg um 0,1 Prozent erwartet. Die Investitionsausgaben, ein weiterer wichtiger Wachstumsmotor des Privatsektors, sanken um 0,1 Prozent. Die Prognosen waren von einem Anstieg um 0,3 Prozent ausgegangen. Die Auslandsnachfrage trug den Daten zufolge 0,2 Prozentpunkte zum BIP bei, da die Ausfuhren gegenüber dem Vorquartal um 2,6 Prozent gestiegen sind.  

(Bericht von Tetsushi Kajimoto, geschrieben von Esther Blank)