Kairo (Reuters) - Ägypten bereitet Sicherheitskreisen zufolge für den Fall einer Massenflucht von Palästinensern aus dem Gazastreifen vorsorglich ein Auffanglager vor.
Die Regierung in Kairo sei zwar optimistisch, dass Gespräche über eine Waffenruhe zwischen Israel und der militant-islamistischen Palästinenser-Organisation Hamas ein solches Szenario verhindern könnten, sagten Insider. Sie habe aber mit der Einrichtung eines Wüstengebiets an der Grenze begonnen, das für die Unterbringung palästinensischer Flüchtlingen genutzt werden könnte. Dies sei eine vorübergehende Vorsichtsmaßnahme, falls es zu einer israelischen Bodenoffensive auf die südliche Grenzstadt Rafah komme, wo sich mehr als eine Million Palästinenser vor den Kämpfen im Norden Schutz gesucht haben. Ägyptische Behörden bestritten derartige Vorbereitungen. "Dies entbehrt jeder wahren Grundlage", sagte der Leiter des staatlichen Informationsdienstes.
Israel plant eine Offensive auf Rafah, das es als letztes Rückzugsgebiet der Hamas in dem Palästinenser-Gebiet bezeichnet. Die Armee soll einen Plan zur Evakuierung von Zivilisten aus Rafah in andere Teile des Gazastreifens ausarbeiten. Ägypten hat wiederholt eine Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen abgelehnt und will nicht zuzulassen, dass massenhaft Flüchtlinge über die abgeriegelte Grenze kommen. Ägypten fürchtet dabei auch, dass Kämpfer der Hamas ins Land gelangen, sich dort mit Regierungsgegnern verbünden und Anschläge verüben könnten.
(Bericht von Reuters, geschrieben von Christian Götz.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)