Reuters

US-Vizepräsidentin - USA bekennen sich zu weltweiter Rolle und Allianzen

16.02.2024
um 16:07 Uhr

München (Reuters) - Die USA werden nach Angaben ihrer Vizepräsidentin Kamala Harris nicht den Weg der Isolation gehen.

"In diesen unruhigen Zeiten ist es klar, dass Amerika sich nicht zurückziehen kann", sagte Harris am Freitag auf der Münchner Sicherheitskonferenz. "Und Amerika wird weiterhin die Führung übernehmen." Harris reagierte auf die Äußerungen des US-Präsidentschaftsanwärters Donald Trump, der europäischen Verbündeten damit gedroht hatte, sie als US-Präsident nicht zu verteidigen, wenn sie nicht genug für Rüstung ausgeben. Harris hingegen setzte sich vehement für die Stärkung der Nato und anderer internationaler Allianzen ein, an denen die USA beteiligt sind.

"Sie sind der Meinung, dass es im besten Interesse des amerikanischen Volkes ist, sich von der Welt zu isolieren, gemeinsame Absprachen zwischen den Nationen zu missachten, Diktatoren zu umarmen und repressive Taktiken zu übernehmen", kritisierte Harris in Anspielung auf Trump, ohne dessen Namen zu nennen. "Diese Weltanschauung ist gefährlich, destabilisierend und in der Tat kurzsichtig", betonte sie. "Eine solche Sichtweise würde Amerika schwächen und die globale Stabilität und den globalen Wohlstand untergraben."

Die Frage, ob sich die Europäer noch auf die USA verlassen können, überschattet die diesjährige Sicherheitskonferenz. Harris versicherte den Europäern deshalb, dass sich an der Politik Washingtons zumindest unter Präsident Joe Biden nichts ändern werde. "All das aufs Spiel zu setzen, wäre töricht", sagte sie. Zugleich warnte Harris die US-Republikaner, im Repräsentantenhaus die milliardenschwere Militärhilfe für die Ukraine abzulehnen: "Dies wäre nur ein Geschenk an Putin."

(Bericht von Andreas Rinke, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)