Ottawa (Reuters) - Kanada hat China aufgefordert, sich für sichere Schifffahrtsrouten im Roten Meer einzusetzen.
Zudem solle China Russland nicht länger dabei helfen, internationale Sanktionen zu umgehen.
Die kanadische Außenministerin Melanie Joly sagte der Nachrichtenagentur Reuters am Sonntag, dem letzten Tag der Münchener Sicherheitskonferenz, sie habe Chinas Außenminister Wang Yi bei einem bilateralen Treffen am Samstag gesagt, dass Peking helfen müsse, auf die Huthi-Rebellen Einfluss zu nehmen, um das Rote Meer offen zu halten. Das liege auch im Interesse Chinas als Exporteur. Die mit dem Iran verbündeten Huthis haben im Roten Meer zuletzt wiederholt Handelsschiffe angegriffen und das mit Solidarität mit den Palästinensern im Gazastreifen begründet. Die USA und Großbritannien haben China bereits aufgefordert, über den Iran seinen Einfluss geltend zu machen.
Joly sagte zudem, sie habe mit Yi darüber gesprochen, dass die westlichen Sanktionen gegen Russland angesichts des sich hinziehenden Krieges in der Ukraine aufrechterhalten werden sollten. Man müsse maximalen Druck auf Russland ausüben. Die westlichen Sanktionen seien scharf und China dürfe nicht das Schlupfloch im Sanktionssystem sein. China hat seine Rohöl-Importe aus Russland im vergangenen Jahr deutlich gesteigert.
Yi hatte am Samstag nach dem Treffen mit Joly gesagt, es sei notwendig, nach jahrelangen diplomatischen Spannungen das Vertrauen zu Kanada wiederherzustellen. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern hatten sich Ende 2018 verschlechtert, nachdem die kanadische Polizei einen chinesischen Telekom-Manager festnahm. Kurz darauf wurden zwei Kanadier in China wegen Spionageverdachts festgenommen. Im vergangenen Jahr hatte das kanadische Parlament eine angebliche chinesische Einmischung in die Wahlen in Kanada untersucht.
(Bericht von Steve Scherer, geschrieben von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)