Berlin (Reuters) - Nach dem Tod des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny hat die Bundesregierung den russischen Botschafter einbestellt.
Es sei erschütternd, dass Präsident Wladimir Putin versuche, die eigene Bevölkerung mundtot zu machen, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Montag in Berlin. Es würden sogar Menschen verhaftet, die für Nawalny Blumen niederlegen wollten. "Unser Respekt gilt allen mutigen Menschen in Russland, die sich trotz schärfster Repressionen für Demokratie und Freiheit einsetzen." Man fordere zudem, dass der Familie die Leiche Nawalnys übergeben werde. Sowohl Bundeskanzler Olaf Scholz als auch Außenministerin Annalena Baerbock hätten ein Gespräch mit Nawalnys Witwe Julia geführt.
Regierungssprecher Steffen Hebestreit ergänzte, Baerbock habe auf EU-Ebene weitere Sanktionen gegen Russland vorgeschlagen. Dies werde man mit den anderen Staaten besprechen. Putin lasse jeden Respekt vor menschlichem Leben vermissen. Die Haft Nawalnys habe auf scheinheilig politisch motivierten Urteilen beruht. Es müsse jetzt eine unabhängige Untersuchung zur Todesursache geben.
(Bericht von: Markus Wacket; redigiert von Christian Rüttger Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)