Reuters

Forscher - Investitionen in Wohngebäude fallen bis 2026 europaweit

20.02.2024
um 14:22 Uhr

Berlin (Reuters) - Deutschland ist mit seinen Problemen auf dem Immobilienmarkt nicht alleine.

In Europa würden die Investitionen in neue Wohngebäude 2026 um 6,4 Prozent niedriger ausfallen als 2023, teilte das Münchner Ifo-Institut am Dienstag mit. Das geht aus Prognosen der Forschergruppe Euroconstruct hervor, der das Ifo-Institut angehört. Die Aufwendungen für Instandhaltung und Wohnungssanierungen würden bis 2026 lediglich um 1,2 Prozent sinken. 

In Europa wird die Zahl der fertiggestellten Wohnungen demnach bis 2026 nur noch bei gut 1,5 Millionen Einheiten liegen - ein Minus von 13 Prozent gegenüber 2023. Für Deutschland ist ein Rückgang von 35 Prozent zu erwarten. Besonders schwierig ist die Lage in Schweden mit einem Minus von 47 Prozent. Auf den weiteren Plätzen folgen Frankreich (minus 22 Prozent) und Dänemark (minus 19 Prozent). Als Gründe dafür gelten stark gestiegenen Baukosten, teuere Kredite sowie weniger finanzielle Spielräume der Privathaushalte, wie Ifo-Experte Ludwig Dorffmeister sagte. Besser sieht die Lage in Irland mit einem Plus von 16 Prozent gegenüber 2023 aus. In der Slowakei sind es plus 14 Prozent, in Großbritannien plus zwölf Prozent.

Viel rosiger sind die Aussichten für den europäischen Tiefbau bis 2026. Dieser werde voraussichtlich um 7,5 Prozent zulegen. Besonders im Energiebereich und Bahnsegment seien überdurchschnittliche Zuwächse zu erwarten. "Zu den treibenden Kräften zählen dabei die politischen Zielvorgaben im Energie- und Umweltbereich, Kapazitätsanpassungen an der Transportinfrastruktur und die Notwendigkeit zur allgemeinen Netzmodernisierung", so Dorffmeister.

(Bericht von Christian Krämer, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)