Paris (Reuters) - Die französische Regierung will den seit Wochen protestierenden Bauern weiter entgegenkommen und ihre Einkommen besser absichern.
Dazu solle auch die Position der Landwirte bei Verhandlungen mit Einzelhändlern und Lebensmittel-Herstellern gestärkt werden, kündigte Ministerpräsident Gabriel Attal am Mittwoch an. Bis zum Sommer werde eine entsprechende Gesetzesreform auf den Weg gebracht. Die Bauern hatten ihre Proteste weitgehend eingestellt, nachdem Attal am 1. Februar neue Maßnahmen versprochen hatte, forderten aber erste konkrete Ergebnisse vor der am Wochenende beginnenden Landwirtschaftsmesse Salon de l'Agriculture. Sie beklagen eine unzureichende Bezahlung sowie zu hohe Belastungen durch Steuern, Umweltvorschriften und billige Konkurrenz aus dem Ausland.
Die Regierung hat sich bereits für eine Lockerung von EU-Umweltauflagen zugunsten der Bauern starkgemacht und will die landesweiten Proteste vor der bevorstehenden Europa-Wahl im Juni eindämmen. Sie ist besorgt, dass die Proteste rechtpopulistischen Parteien Zulauf bescheren könnten. Seit Wochen gehen in zahlreichen europäischen Ländern Bauern gegen Klima- und Umweltauflagen, hohe Steuerlast und Bürokratie sowie gegen Billigimporte etwa aus der Ukraine auf die Straßen.
(Bericht von Dominique Vidalon, Sybille de La Hamaide und Piotr Lipinski, geschrieben von Christian Götz, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)