Damaskus (Reuters) - Bei einem israelischen Luftangriff auf die syrische Hauptstadt Damaskus sind am Mittwoch nach Berichten staatlicher Medien zwei Menschen getötet worden.
Getroffen worden sei ein Wohngebäude im Stadtteil Kafr Soussa, berichtete das syrische Staatsfernsehen. Unter Berufung auf Militärkreise hieß es weiter, bei den Getöteten handele es sich um Zivilisten. In Sicherheitskreisen hieß es, der Angriff habe sein Ziel verfehlt. Vom israelischen Militär war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen. In dem Stadtviertel gibt es neben Wohngebäuden und Schulen auch iranische Kulturzentren. Nicht weit entfernt liegt ein stark gesicherter Gebäudekomplex, in dem Sicherheitsbehörden ihre Niederlassungen haben.
Bei einem israelischen Angriff auf das Viertel vor rund einem Jahr waren iranische Militärexperten getötet worden. Der Iran hat im syrischen Bürgerkrieg Präsident Baschar al-Assad unterstützt und unterhält zudem im gesamten Nahen Osten ein Netz aus verbündeten Schiiten-Milizen. Dazu gehören auch die Hisbollah im Libanon und die Huthi im Jemen. Seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen, wo Israel gegen die ebenfalls vom Iran unterstützte Hamas kämpft, hat die Zahl der israelischen Angriffe in Syrien zugenommen.
Allein seit Dezember sollen dabei ein halbes Dutzend Offiziere der Iranischen Revolutionsgarden getötet worden sein. Die Elite-Einheit hat daraufhin andere hochrangige Vertreter aus Syrien abgezogen, wie Insider der Nachrichtenagentur Reuters kürzlich berichteten. Stattdessen wollten die Garden ihren Einfluss verstärkt durch verbündete Schiiten-Milizen vor Ort geltend machen.
(Bericht von Kinda Makieh and Firas Makdesi in Damaskus, Suleiman al-Khalidi in Amman, Jana Choukeir in Dubai, Laila Bassam und Maya Gebeily in Beirut; geschrieben von Elke Ahlswede; redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)