Reuters

Ergebnis von Wintershall Dea bricht vor Verkauf ein

22.02.2024
um 09:07 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Niedrigere Öl- und Gaspreise haben Wintershall Dea im vergangenen Jahr einen Gewinneinbruch eingebrockt.

Das operative Ergebnis sank um knapp 30 Prozent auf 4,19 Milliarden Euro, wie der vor dem Verkauf an die britische Harbour Energy stehende Öl- und Gaskonzern am Donnerstag mitteilte. Und auch in diesem Jahr sei ein deutlicher Ergebnisrückgang zu erwarten. Im fortzuführenden Geschäft stand 2023 unter dem Strich ein Überschuss von 100 Millionen Euro zu Buche, nachdem das Aus der Geschäfte in Russland vor Jahresfrist für einen Verlust von 5,6 Milliarden Euro gesorgt hatte.

Der Chemiekonzern BASF hatte im Dezember angekündigt, seine Beteiligung an Wintershall Dea an Harbour Energy zu verkaufen. Der Ölkonzern soll die Produktions- und Entwicklungsaktivitäten sowie Explorationsrechte ohne Russland-Bezug von Wintershall Dea für insgesamt 11,2 Milliarden Dollar in bar und Aktien übernehmen. BASF erhält 1,56 Milliarden Dollar für seinen Anteil von 72,7 Prozent sowie neue, von Harbour ausgegebene Aktien. Dadurch wird das Ludwigshafener Chemieriese mit 39,6 Prozent Großaktionär des vergrößerten Harbour-Konzerns. Die ehemalige Dea-Eignerin Letter One, die 27,3 Prozent an Wintershall Dea hält, soll rund 590 Millionen Dollar sowie Aktien im Volumen von 14,9 Prozent an Harbour erhalten.

Der Abschluss der Transaktion ist für das vierte Quartal geplant. Die Unternehmenssitze von Wintershall Dea in Kassel und Hamburg sollen geschlossen werden, derzeit arbeiten dort 850 Beschäftigte. Der Konzern hatte bereits im September den Abbau von rund 500 seiner weltweit mehr als 2000 Stellen angekündigt, davon etwa 300 in Deutschland. Denn nach dem Aus der Geschäfte in Russland infolge des Kriegs in der Ukraine - sie machten zuletzt rund 50 Prozent der gesamten Produktion aus - ist der Konzern auf Sparkurs. Die Produktion des Unternehmens lag im vergangenen Jahr mit 323.000 Barrel Öläquivalent (boe) pro Tag um ein Prozent über dem Vorjahresniveau, Wintershall Dea verfehlte damit aber seine eigene Prognose und führte dies auf längere Vorlaufzeiten für Projekte in Norwegen und die länger als geplant dauernde Inbetriebnahme des Dvalin-Gasfeldes zurück.

(Bericht von Patricia Weiß, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

BASF SE

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