(Reuters) - Die Mutter des verstorbenen Regimekritikers Alexej Nawalny wird einer Sprecherin seiner Organisation zufolge mit einem Ultimatum unter Druck gesetzt.
"Ein Ermittler hat sie vor einer Stunde angerufen und ihr ein Ultimatum gestellt. Entweder stimme sie innerhalb von drei Stunden einer geheimen Beerdigung ihres Sohnes ohne öffentliche Anteilnahme zu, oder Alexej werde in der Strafkolonie beerdigt", schrieb die Sprecherin am Freitag auf "X".
Nawalnys Mutter Ludmilla Nawalnaja fordert die Herausgabe der Leiche ihres Sohnes und wehrt sich gegen eine heimliche Beerdigung. "Ich bin damit nicht einverstanden", hatte sie in einem am Donnerstag veröffentlichtem Video gesagt. Nach ihren Angaben ist ihr der Leichnam am Mittwochabend in einem Leichenschauhaus gezeigt worden. Sie habe auch die Todesurkunde gesehen. Danach sei Nawalny eines natürlichen Todes gestorben.
Der 47-jährige war vergangene Woche plötzlich in seiner Strafkolonie in Sibirien gestorben. Forderungen auch aus dem Westen nach einer unabhängigen Untersuchung des Todes lehnt Russland als Einmischung in innere Angelegenheiten ab. Seine Mutter und sein Umfeld werfen dem Kreml Mord vor, was dieser vehement zurückweist.
(Reuters-Bericht. Geschrieben von Mark Trevelyan und Markus Wacket; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)