Berlin (Reuters) - Die Stimmung in der deutschen Exportindustrie hat sich im Februar etwas aufgehellt.
Das entsprechende Barometer stieg auf minus 7,0 Punkte, von minus 8,5 Punkten im Januar, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag zu seiner Unternehmensumfrage mitteilte. "Die deutsche Exportwirtschaft profitiert gegenwärtig kaum von der weltwirtschaftlichen Entwicklung", sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Da gibt es noch deutlich Luft nach oben."
Zuwächse bei den Ausfuhren erwarten weiterhin nur wenige Branchen. Dazu zählen unter anderem die Nahrungsmittel-Produzenten, die Getränkehersteller sowie die Glas- und Keramikbranche. In der Elektrobranche konnten die Exporterwartungen zulegen: Dort gleichen sich positive und negative Aussichten gegenwärtig nahezu aus. "Im Maschinenbau allerdings sanken die Erwartungen auf den niedrigsten Wert seit Juni 2020", hieß es. Damals sorgte die Corona-Pandemie für wirtschaftliche Verwerfungen. Auch bei den Autoherstellern hält die Exportschwäche an. Gleiches gilt für den Metallsektor.
Inflation, gestiegene Zinsen, internationale Krisen: Die deutschen Exporte insgesamt sind 2023 wegen der unter zahlreichen Belastungen ächzenden Weltkonjunktur gesunken. Sie fielen um 1,4 Prozent im Vergleich zu 2022 auf 1562,1 Milliarden Euro. Wegen Nachholeffekten nach dem ersten Nachfrageschock durch die Corona-Krise hatte es 2022 und 2021 noch kräftige Zuwächse von 15,7 und 14,0 Prozent gegeben.
Die Exporteure haben wegen der steigenden Nachfrage aus China und Großbritannien einen guten Jahresauftakt im Übersee-Geschäft hingelegt. Die Warenausfuhren in die Staaten außerhalb der Europäischen Union wuchsen im Januar um 1,3 Prozent zum Vormonat auf 58,9 Milliarden Euro. Auch im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es ein Plus, und zwar von 1,4 Prozent. Der Handel mit den sogenannten Drittstaaten deckt knapp die Hälfte aller deutschen Exporte ab.
(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Sabine Ehrhardt - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)