München (Reuters) - Die Aktionäre des Regensburger Autozulieferers Vitesco kommen bei der Verschmelzung mit dem Mehrheitsaktionär Schaeffler finanziell schlechter weg als beim vorangegangenen Übernahmeangebot.
Nach dem Willen der Vorstände von Schaeffler und Vitesco sollen sie für jede ihrer Aktien 11,4 Schaeffler-Papiere bekommen, wie beide Unternehmen am Montag mitteilten. Das entspricht zum Börsenkurs der Schaeffler-Aktien von 6,41 Euro einem Wert von gut 73 Euro. Das ließ die Vitesco-Aktien um sieben Prozent auf 77,95 Euro einbrechen. Im Herbst hatte Schaeffler noch 94 Euro in bar je Vitesco-Aktie geboten und sich damit zusammen mit der IHO-Holding der Eigentümerfamilie Schaeffler 88,8 Prozent der Anteile gesichert.
Das Umtauschverhältnis muss aber noch von einem gemeinsamen Gutachter und dem gerichtlich bestellten Verschmelzungsprüfer bestätigt werden. Auch die Zustimmung beider Aufsichtsräte steht noch aus. Der Verschmelzungsvertrag soll noch vor den beiden Hauptversammlungen von Schaeffler und Vitesco am 24. und 25. April vorliegen, damit die Aktionäre ihm dort zustimmen können. Vitesco soll bis zum vierten Quartal in Schaeffler aufgehen.
In einem ersten Schritt hatte eine außerordentliche Hauptversammlung von Schaeffler Anfang Februar bereits der Umwandlung der börsennotierten Vorzugsaktien in Stammaktien mit vollem Stimmrecht zugestimmt. Künftig soll die Familie Schaeffler noch 70 Prozent an dem börsennotierten Unternehmen halten.
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)