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USA wollen eingefrorene russische Vermögenswerte nutzen - G7-Thema am Mittwoch

27.02.2024
um 14:17 Uhr

Sao Paulo (Reuters) - US-Finanzministerin Janet Yellen macht beim Umgang mit eingefrorenen Vermögenswerten aus Russland Druck.

Es sei "notwendig und dringend", jetzt Wege zu finden, die Gelder zu nutzen, sagte Yellen am Dienstag im brasilianischen Sao Paulo, wo sich die Finanzminister der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) diese Woche treffen. Die eingefrorenen Vermögenswerte summieren sich auf rund 285 Milliarden Dollar. Teilweise wird gefordert, dass diese Gelder der Ukraine zugutekommen sollen, die vor mehr als zwei Jahren von Russland angegriffen wurde.

Über das Thema werden die sieben führenden westlichen Industrienationen (G7) am Mittwoch beraten. Beschlüsse werden dabei aber nicht erwartet. Yellen sagte, es gebe rechtliche, ökonomische und moralische Gründe, um bei dem Thema voranzugehen. "Das wäre eine entschiedene Antwort auf die beispiellose Bedrohung der globalen Stabilität durch Russland." Es würde Russland einen Anreiz geben, an den Verhandlungstisch zu kommen.

Ein diskutierter Einsatz eingefrorener russischer Vermögenswerte als Sicherheiten bei der Ausgabe neuer Anleihen ist in der EU zuletzt aber auf Skepsis gestoßen. Es könnten nur Vermögenswerte als Sicherheiten verwendet werden, die einem auch gehörten, so EU-Vertreter. In diesem Fall müssten die Vermögenswerte also eingezogen werden. Auch die Bundesregierung fürchtet einem Insider zufolge in diesem Fall eine scharfe Reaktion Russlands. Zwei Drittel der Vermögenswerte sind in der EU eingefroren worden. Schätzungen zufolge wird der Wiederaufbau der Ukraine 486 Milliarden Dollar kosten.

(Bericht von Andrea Shalal, geschrieben von Christian Krämer. Redigiert von Jörn Poltz. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)