Berlin/Freiburg (Reuters) - Bundeskanzler Olaf Scholz plädiert im Kampf gegen den Wohnungsmangel für den Bau neuer Stadtteile.
"Es ist wichtig, dass wir in Deutschland 20 neue Stadtteile an den Orten bauen, wo wirklich Nachfrage nach Wohnung besteht, und wir uns nicht alleine auf Innenverdichtung beschränken", sagte Scholz am Dienstag in Freiburg beim Spatenstich für den neuen Ortsteil Dietenbach. Dort soll innerhalb der nächsten 20 Jahre ein klimaneutraler Stadtteil für 16.000 Menschen und mit 7000 Wohnungen entstehen. Die Hälfte der Wohnungen gehört dabei zum geförderten Wohnungsbau.
Scholz verwies darauf, dass es in der Bauflaute langsam Hoffnungszeichen gebe. Zum einen würden die hohen Zinsen der vergangenen Jahre wieder fallen, was das Bauen erleichtere. Zum anderen habe die Bundesregierung ihre Bauprogramme aufgestockt, zwischen 2022 und 2027 stünden 18,15 Milliarden Euro zur Verfügung. Der Kanzler verwies auch auf das Wachstumschancengesetz, über das am 22. März im Bundesrat erneut abgestimmt wird. Dieses sieht nochmals erleichterte Abschreibungsmöglichkeiten für den Wohnungsbau vor.
Außerdem würden die Bauministerinnen und Bauminister von Bund und Ländern daran arbeiten, den Wust an bürokratischen Auflagen abzubauen, sagte der Kanzler. Als abschreckendes Beispiel nannte Scholz etwa die Auflage zum Bau von Parkplätzen, wenn ein Gebäude um ein Stockwerk erweitert werde. Es müsse in Deutschland "mehr, schneller und billiger" gebaut werden. Bisher verfehlt die Bundesregierung ihr Ziel, 400.000 Wohnungen pro Jahr zu bauen.
(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)