Brüssel (Reuters) - Trotz anhaltender Bauernproteste hat das EU-Parlament das umstrittene Renaturierungsgesetz verabschiedet.
Mit knapper Mehrheit wurde am Dienstag das "Gesetz zur Wiederherstellung der Natur" beschlossen. 329 Abgeordnete stimmten dafür, 275 dagegen, während sich 24 Parlamentarier enthielten. Die Abstimmung erfolgte nach wochenlangen Protesten von Landwirten in ganz Europa, darunter eine von gewalttätige Auseinandersetzungen geprägte Demonstration am Montag in Brüssel. Sie kritisieren eine überbordende Bürokratie.
Das Naturschutzgesetz verpflichtet die Länder, bis 2030 auf mindestens einem Fünftel ihrer Land- und Meeresflächen Maßnahmen zur Wiederherstellung der Natur zu ergreifen. Dies sei ein "konkreter Beitrag der EU zur Erhaltung der biologischen Vielfalt, wertvoller Ökosysteme, gesunder Böden und Gewässer - vor allem für unsere Landwirte", sagte EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius.
Das Gesetz zielt darauf ab, den Rückgang der natürlichen Lebensräume in Europa zu stoppen. 81 Prozent befinden sich demnach bereits in schlechtem Zustand, so das EU-Parlament. Dem sollen nun konkrete Ziele entgegenwirken, etwa die Wiederherstellung von Mooren, die die CO2-Emissionen absorbieren können.
(Bericht von Kate Abnett, geschrieben von Rene Wagner; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)