Reuters

Separatisten in Republik Moldau bitten Russland um Hilfe

28.02.2024
um 16:57 Uhr

Chisinau (Reuters) - In der Republik Moldau haben Separatisten in der Provinz Transnistrien Russland um Schutz vor der Regierung in Chisinau gebeten.

Ein Kongress der "Vertreter aller Ebenen" Transnistriens, an dem auch mehrere Minister der Provinz teilnahmen, beschloss am Mittwoch eine entsprechende Resolution. Man appelliere an den Russischen Föderationsrat (Oberhaus) und die Duma (Parlament), Maßnahmen zu ergreifen, um Transnistrien vor dem wachsenden Druck Moldaus zu schützen. "Es gibt sozialen und wirtschaftlichen Druck auf Transnistrien, der im direkten Gegensatz zu den europäischen Prinzipien und Grundlagen zum Schutz von Menschenrechten und freiem Handel steht", heißt es in der Resolution.

Schon vor ihrem Beschluss hatte ein moldauer Regierungssprecher erklärt: "Das ist eine Propaganda-Veranstaltung. Eine Falle, die keine Beachtung von ausländischen Journalisten oder sensationsheischende Überschriften verdient."

Transnistrien grenzt im Osten an die Ukraine und hat etwa 375.000 Einwohner. Die Provinz und ihre Regierung wird nur von Russland anerkannt. Die übrigen Staaten sehen in ihr einen Teil der Republik Moldau. Etwa ein Viertel der Menschen dort sind Russen, knapp 30 Prozent sind Ukrainer und die übrigen überwiegend Moldauer. Transnistrien hat eigene paramilitärische Verbände, daneben sind aber auch über Tausend russische Soldaten dort stationiert.

Russland sieht sich als Schutzmacht für russische Minderheiten vor allem in früheren Sowjetrepubliken. So unterstützte es die von der Ukraine abtrünnigen Bewegungen in den Regionen Donezk und Luhansk schon vor dem Angriff auf das das gesamte Nachbarland.

(Bericht von: Alexander Tanas; geschrieben von: Markus Wacket; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)