Berlin (Reuters) - Nach einem überraschend starken Umsatzplus 2023 stellt sich Volkswagen für das laufende Jahr auf ein etwas schwächeres Wachstum ein.
Die Erlöse dürften konzernweit um bis zu fünf Prozent zulegen, gestützt unter anderem durch die Markteinführung neuer Fahrzeuge, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Bei der operativen Umsatzrendite erwarten die Wolfsburger eine Verbesserung auf sieben bis 7,5 Prozent. VW-Chef Oliver Blume sagte, die Aufräumarbeiten bei VW seien abgeschlossen und die wesentlichen Weichen für die Restrukturierung des Konzerns seien gestellt. "Darauf können wir 2024 aufbauen und haben eine solide Basis für einen beschleunigten Hochlauf ab 2025."
2023 hatte der VW-Konzern Erlöse von 322,3 Milliarden Euro erwirtschaftet - rund 15 Prozent mehr als im Vorjahr und mehr als von Analysten vorhergesagt. Der Betriebsgewinn lag mit 22,6 Milliarden Euro auf dem Vorjahresniveau. Der höhere Absatz und bessere Preise hätten höhere Produktkosten sowie negative Einflüsse aus Rohstoff-Sicherungsgeschäften weitgehend ausgeglichen. Die operative Rendite ging entsprechend um gut einen Prozentpunkt auf sieben Prozent zurück. Am Finanzmarkt wurden die Zahlen mit Kursverlusten quittiert: Die Aktien verloren zeitweise mehr als acht Prozent. Ein Börsianer sagte, dabei dürfte es sich um Gewinnmitnahmen handeln: Die Zahlen selbst und auch der Ausblick seien besser als erwartet ausgefallen.
Die Aktionäre sollen eine um je 30 Cent angehobene Dividende erhalten. Statt 8,70 Euro je Stamm- und 8,76 Euro je Vorzugsaktie wie im Vorjahr sollen neun beziehungsweise 9,06 Euro an die Anteilseigner fließen, darunter als größte die Holding Porsche SE der Familien Porsche und Piech, das Land Niedersachsen und das Emirat Katar.
"Die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2023 zeigen, dass wir weiter an Robustheit gewonnen haben", sagte Finanzchef Arno Antlitz. Das Unternehmen habe eine ausgezeichnete Produktsubstanz und konzernweit ambitionierte Ergebnisprogramme aufgelegt. "Deshalb blicken wir trotz gedämpfter Konjunkturaussichten und intensiven Wettbewerbs zuversichtlich in das Jahr 2024."
(Bericht von Christina Amann. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)