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Parfümeriekette Douglas will noch vor Ostern an die Börse

04.03.2024
um 09:37 Uhr

München (Reuters) - Die Parfümeriekette Douglas strebt noch vor Ostern an die Frankfurter Börse.

"Der Börsengang ist für uns der nächste logische Schritt, um unsere Strategie weiter erfolgreich umzusetzen und unser volles Potenzial auszuschöpfen", sagte Vorstandschef Sander van der Laan am Montag in Düsseldorf. Wenn die Kapitalmärkte hielten, könnte die Erstnotiz noch im März über die Bühne gehen. Das Unternehmen will mit dem Börsengang rund 800 Millionen Euro erlösen, weitere 300 Millionen wollen die Altaktionäre, der Finanzinvestor CVC[CVC.UL] und die Familie Kreke, beisteuern. Douglas wird bei der Emission laut Insidern mit 5,5 bis 6,5 Milliarden Euro einschließlich Schulden bewertet, im Vorfeld war von bis zu sieben Milliarden die Rede. Gut ein Fünftel der Aktien wäre künftig im Streubesitz.

Das frisches Geld soll komplett in den Abbau der 3,4 Milliarden Euro hohen Schuldenlast (inklusive Mieten) fließen, die restlichen Kredite sollen zu besseren Konditionen refinanziert werden. "Der Börsengang würde die Verringerung der Verschuldung beschleunigen, die Zinsaufwendungen reduzieren und dadurch die finanzielle Flexibilität und den künftigen Wertzuwachs erhöhen", hieß es in der Mitteilung.

CVC und die Familie Kreke wollten beim Börsengang keine Aktien abgeben, CVC bleibe Mehrheitsaktionär. Douglas war 2013 nach der gemeinsamen Übernahme durch den Finanzinvestor Advent und der Familie Kreke von der Börse genommen worden. 2015 ging die Mehrheit für knapp drei Milliarden Euro an CVC.

Der bei Neuemissionen übliche Zeitplan lässt ein Börsendebüt in der Woche vor Ostern erwarten. In knapp zwei Wochen dürfte die Zeichnungsfrist beginnen. Douglas gilt seit längeren als Kandidat für einen Börsengang, zumal CVC schon länger dabei ist als bei Finanzinvestoren üblich. Doch nicht zuletzt die Corona-Krise hatte den Ausstieg verzögert. Vorstandschefin Tina Müller wurde Ende 2022 durch den Niederländer van der Laan ersetzt.

Douglas betreibt 1850 Parfümerie-Filialen in 22 Ländern, macht aber inzwischen knapp ein Drittel des Geschäfts online. Im Weihnachtsquartal, dem ersten des Geschäftsjahres 2023/24 (per Ende September), stieg der Umsatz um acht Prozent auf 1,56 Milliarden Euro, das operative Ergebnis (Ebitda bereinigt) um 13 Prozent auf 348 Millionen Euro. Trotz der hohen Schuldenlast schreibt Douglas auch unter dem Strich schwarze Zahlen. Bis 2026 will van der Laan den Umsatz im Schnitt um sieben Prozent pro Jahr auf mehr als fünf (2022/23: 4,1) Milliarden Euro treiben, bei einer bereinigten Umsatzrendite von 18,5 Prozent.

Organisiert wird der Börsengang von den Investmentbanken Citi, Goldman Sachs, Deutsche Bank, Unicredit und UBS. Douglas wäre der zweite Börsenneuling in Frankfurt in diesem Jahr nach dem Panzergetriebehersteller Renk. Dessen Aktien sind gegenüber dem Ausgabepreis von 15 Euro auf inzwischen 27 Euro gestiegen.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)