Berlin (Reuters) - Die Tourismuswirtschaft blickt trotz gestiegener Preise und geopolitischer Risiken zuversichtlich nach vorn.
In diesem Jahr werde mit einer erneuten Steigerung der Buchungszahlen gerechnet nach einem Rekord im vergangenen Jahr, teilte der Deutsche Reiseverband (DRV) am Montag zum Auftakt der internationalen Reisemesse ITB in Berlin mit. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir noch einmal ein deutliches Umsatzwachstum sehen werden", sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig. 2023 hätten die Deutschen eine Rekordsumme von mehr als 79 Milliarden Euro für Reisen ausgegeben. Für die Sommersaison 2024 sei im Vergleich zum Vorjahr bereits ein Umsatzplus von 30 Prozent erzielt worden.
Zufriedenheit gibt es auch mit Blick auf den weltweiten Reisemarkt. "Die Buchungen werden in den Jahren 2024 und 2025 zwei Billionen Dollar übersteigen", sagte Charuta Fadnis, Vize-Präsidentin im Bereich Forschung und Produktstrategie beim Marktforschungsinstitut PhocusWright. "Das ist weit mehr als das, was wir 2019 erreicht haben." In Zukunft gehe man jedoch von einem weniger starken Wachstum aus. Dies habe vor allem mit einem erwarteten Rückgang der Inflation nach stark gestiegenen Preisen in den vergangenen Jahren zu tun, da die Anzahl der Reisenden das Vorpandemieniveau noch nicht erreicht hätte.
Mit Blick auf die Buchungen in diesem Jahr gebe es auch regionale Verschiebungen, sagte Fadnis. Nach dem Ende von Reisebeschränkungen wegen der Pandemie im Jahr 2022 habe es bei den Buchungen eine starke Verlagerung Richtung Nordamerika, Europa und dem Nahen Osten gegeben. Nun gewinne vor allem Asien erneut an Popularität. Bis 2025 werde die Region fast wieder das Niveau von 2019 erreichen.
Bei den Deutschen habe die Türkei Spanien als beliebtestes Urlaubsziel im organisierten Reiseverkehr überholt, sagte DRV-Präsident Fiebig mit Blick auf die Buchungen zu Jahresbeginn. Insgesamt seien die beliebtesten Destinationen der Deutschen bei den organisierten Reisen die Türkei, Spanien, Griechenland und Ägypten.