Reuters

Übernahme von Vitesco kostet Schaeffler rund 300 Millionen Euro

05.03.2024
um 09:22 Uhr

München (Reuters) - Die komplexe Übernahme von Vitesco hat den Auto- und Industriezulieferer Schaeffler im vergangenen Jahr rund 300 Millionen Euro Gewinn gekostet.

Der Nettogewinn sei auf 310 (2022: 557) Millionen Euro geschrumpft, teilte Schaeffler am Dienstag im fränkischen Herzogenaurach mit. Grund dafür seien negative Sondereffekte von 313 Millionen Euro, die überwiegend mit der 3,8 Milliarden Euro schweren Übernahme zu tun hätten. Schaeffler hatte sich mit einem Übernahmeangebot zusammen mit der Familienholding IHO knapp 89 Prozent der Anteile an Vitesco gesichert, im nächsten Schritt soll der Regensburger Antriebs-Spezialist nun auf Schaeffler verschmolzen werden.

Der Nettogewinn vor Sondereffekten stieg 2023 leicht auf 623 (610) Millionen Euro. Die Vorzugsaktionäre sollen wie Anfang des Jahres angekündigt eine stabile Dividende von 45 Cent je Aktie erhalten.

Operativ blieb Schaeffler im Rahmen der eigenen Erwartungen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten (Ebit) stieg um 13 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro, die operative Marge lag mit 7,3 (6,6) Prozent innerhalb der avisierten Spanne von sechs bis acht Prozent. Grund für den Anstieg seien höhere Stückzahlen und Preise. Der Umsatz kletterte währungsbereinigt um 5,8 Prozent auf 16,3 Milliarden Euro, prognostiziert hatte der Vorstand ein Plus von fünf bis acht Prozent. Im Geschäft mit der Autoindustrie und mit Auto-Ersatzteilen verdiente Schaeffler mehr, im Industriegeschäft ging das operative Ergebnis zurück.

Für das laufende Jahr stellte Schaeffler währungsbereinigt ein deutliches Umsatzplus und eine operative Umsatzrendite vor Sondereffekten von sechs bis neun Prozent in Aussicht. Vitesco werde voraussichtlich erst im vierten Quartal voll in die Bilanz einbezogen, weil Schaeffler selbst bisher nur 38,9 Prozent hält.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)