Reuters

Ampel-Regierung will Rentenniveau von 48 Prozent garantieren

05.03.2024
um 11:22 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung will gesetzlich bis zum Jahr 2039 und darüber hinaus festschreiben, dass das Rentenniveau nicht unter 48 Prozent eines Durchschnittslohns fallen darf.

Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) stellten zudem am Dienstag in Berlin Pläne für eine Aktienrente vor. Diese soll ab Mitte der 2030er-Jahre die Rentenversicherung entlasten. Die Regierung will dazu aus neuen Schulden eine Stiftung Generationenkapital einrichten, die bis 2035 über einen Kapitalstock von 200 Milliarden Euro verfügen soll. Über die Anlage des Geldes etwa in Aktien und Fonds sollen daraus ab 2036 jährlich zehn Milliarden Euro erwirtschaftet werden. Damit soll der Anstieg des Beitragssatzes zur Rentenkasse gedämpft werden.

Für die Garantie des Rentenniveaus benötigt die Rentenversicherung mehr Geld. Dadurch steigt der Beitragssatz von derzeit 18,6 Prozent laut dem Reuters vorliegenden Gesetzentwurf stärker als erwartet auf 22,3 Prozent im Jahr 2035. Auf dieser Höhe soll er bis Mitte der 2040er-Jahre mit den Erlösen aus dem Generationenkapital stabilisiert werden.

Mit der Garantie für das Rentenniveau reagiert die Regierung auf den demografischen Wandel. Auf längere Sicht dürfte die Zahl der Rentner und Rentnerinnen stärker steigen als die Zahl der Beschäftigten, aus deren Beiträgen die Renten gezahlt werden. Nach Berechnungen der Bundesregierung könnte das Rentenniveau bereits 2027 erstmals unter 48 Prozent sinken. Die Garantie führt zu etwas höheren Zahlungen an Rentnerinnen und Rentner.

(Bericht von Holger Hansen, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)