Washington (Reuters) - Die US-Notenbank spannt die Finanzmärkte mit Blick auf die von den Investoren herbeigesehnte Zinswende weiter auf die Folter.
Die Inflation habe zwar deutlich nachgelassen, sagte Fed-Chef Jerome Powell am Mittwoch laut vorab verbreitetem Redetext vor einem Kongressausschuss. Doch sei es nicht ausgemachte Sache, dass die Teuerungsrate in Richtung des Zielwerts der Notenbank von zwei Prozent falle. Die Währungshüter benötigten "größere Zuversicht" in einen nachhaltigen Rückgang, bevor sie die Leitzinsen senken könnten. Dennoch hat die Fed diesen wichtigen geldpolitischen Kurswechsel 2024 auf dem Radar: "Wenn sich die Wirtschaft im Großen und Ganzen wie erwartet entwickelt, wird es wahrscheinlich angebracht sein, im Laufe des Jahres damit zu beginnen, die straffe geldpolitische Linie zurückzufahren", sagte Powell vor dem Ausschuss im Repräsentantenhaus.
Die Federal Reserve bekämpft mit ihrer Hochzinspolitik die Inflation, die sich allerdings als zäh erweist: Die Verbraucherpreise stiegen zu Jahresbeginn um 3,1 Prozent und liegen damit noch immer deutlich über der von der Fed angestrebten Stabilitätsmarke von zwei Prozent.
Nach teils aggressiven Erhöhungen pausierte die US-Notenbank mehrmals und hielt den Leitzins in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent konstant. Auch für den Zinsentscheid am 20. März wird nach entsprechenden Signalen Powells keine Veränderung erwartet. An den Finanzmärkten wird mit einer Zinswende nach unten zur Jahresmitte hin gerechnet, wenn die Inflation weiter nachlässt.
(Bericht von Howard Schneider, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)