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Pfandbriefbank pbb lässt Dividende ausfallen

07.03.2024
um 08:07 Uhr

München (Reuters) - Die von der Immobilienkrise gebeutelte Deutsche Pfandbriefbank (pbb) rechnet im Laufe des Jahres mit einer leichten Entspannung am Markt.

Die Risikovorsorge werde 2024 niedriger ausfallen, aber immer noch überdurchschnittlich hoch liegen, erklärte die Bank am Donnerstag vor der Bilanzpressekonferenz. Selbst für einen weiteren Einbruch der Preise für Büroimmobilien in den USA um 20 Prozent habe man vorgesorgt. Im abgelaufenen Jahr hatte die pbb ihre Rückstellungen für faule Kredite auf 212 (2022: 44) Millionen Euro nahezu vervierfacht. Grund dafür seien das US-Geschäft und Projektfinanzierungen in Europa gewesen. Das drückte den Gewinn vor Steuern auf 90 (213) Millionen Euro. 2024 soll er wieder deutlich höher ausfallen.

Die Dividende für 2023 soll ganz gestrichen werden, wie die pbb mitteilte. Vor einem Jahr hatte sie die Dividende auf 95 Cent von 1,18 Euro je Aktie gesenkt. Die Bank habe aber genügend Mittel, um den im April fälligen Kupon auf eine AT1-Anleihe zu zahlen.

"Wir haben einen realistischen Blick auf die aktuelle Marktlage mit ihren Chancen und Risiken", sagte der neue Vorstandschef Kay Wolf. "Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir gut durch diese zugegebenermaßen schwierige Marktphase kommen werden." Er rechnet damit, dass die Preise für Gewerbeimmobilien in den USA im ersten Halbjahr noch einmal zurückgehen, in Europa werde die Entwicklung moderater sein. "Die gebildete Vorsorge berücksichtigt bereits weitere Preisrückgänge", sagte Finanzvorstand Marcus Schulte. Im Neugeschäft tritt er weiter auf die Bremse: 2024 sollen neue Finanzierungen im Volumen von sechs bis sieben (2023: 7,2) Milliarden Euro in die Bücher genommen werden, der Bestand soll leicht auf 30 bis 31 (31,1) Milliarden Euro zurückgehen.

Der Immobilienfinanzierer war in den vergangenen Wochen ins Visier mehrerer Leerverkäufer geraten, die auf einen Kursverfall der Aktie setzten. "Die Lage der pbb mit ihrer soliden Kapital- und Liquiditätsausstattung ist deutlich besser, als es die jüngsten Kursentwicklungen am Kapitalmarkt suggerieren mögen", betonte Wolf, der von der Deutschen Bank gekommen war und erst Ende der vergangenen Woche den Chefposten von Andreas Arndt übernommen hatte. "Wir wissen aber, dass wir Vertrauen zurückgewinnen müssen."

Auch die Anleihen der pbb hatten in der Vertrauenskrise an Wert verloren. Von der Gunst der Märkte ist sie aber in diesem Jahr kaum abhängig: Die Bank müsse sich 2024 nicht unbesichert refinanzieren, der besicherte Finanzierungsbedarf sei weitgehend gedeckt, hieß es in der Mitteilung.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)