Reuters

Douglas peilt Börsenwert von bis zu 3,1 Milliarden Euro an

12.03.2024
um 07:52 Uhr

München (Reuters) - Die Parfümeriekette Douglas drückt bei ihrem geplanten Börsengang aufs Tempo.

Nur gut eine Woche nach der offiziellen Ankündigung beginnt am Dienstag die Zeichnungsfrist für die Aktien. Bis zu 34,6 Millionen Aktien werden bis zum 19. März in einer Spanne von 26 bis 30 Euro angeboten, wie Douglas am Montagabend in Düsseldorf mitteilte. Damit käme das Unternehmen auf einen Börsenwert von 2,8 bis 3,1 Milliarden Euro. Der Erlös von bis zu 907 Millionen Euro geht größtenteils an den Konzern selbst, der mit dem Geld seine mehr als drei Milliarden Euro schwere Schuldenlast reduzieren will. "Der mit dem Börsengang verbundene Schuldenabbau wird unsere finanzielle Flexibilität erhöhen und damit unsere künftige Entwicklung maßgeblich unterstützen", sagte Vorstandschef Sander van der Laan.

Normalerweise rechnen Investmentbanker mit rund vier Wochen von der Ankündigung bis zur Börsenpremiere, Douglas will es in zweieinhalb Wochen schaffen. Die neuen Douglas-Aktien sollen am 21. März erstmals an der Frankfurter Börse gehandelt werden. Bis zu 32 Prozent wären danach in den Händen neuer Aktionäre. Der Finanzinvestor CVC lässt seine Beteiligung von 84 auf rund 55 Prozent verwässern, die Familie Kreke reduziert ihren Anteil mit dem Börsengang von 16 auf gut zehn Prozent. Beide verkaufen dabei keine Aktien und haben eine Haltefrist von sechs Monaten nach der Erstnotiz vereinbart.

Auch das Management um den Niederländer van der Laan würde massiv von der Emission profitieren: Allein der Vorstandschef, bisher mit 0,08 Prozent beteiligt, hält nach dem Börsengang laut Emissionsprospekt mehr als zwei Prozent an Douglas. Van der Laan und einige andere Manager verkaufen beim Börsengang einen Teil der Aktien, die sie im Zuge eines Beteiligungsprogramms erhalten - maximal 1,9 Millionen -, um die fälligen Steuern zu zahlen.

Douglas selbst hat seinen Mittelzufluss aus dem Börsengang auf 850 Millionen Euro gedeckelt. Liegt der Ausgabepreis über 26 Euro, werden entsprechend weniger Aktien zugeteilt. Dieses Geld sowie weitere knapp 300 Millionen Euro aus einer Finanzspritze der Alteigentümer um CVC gehen an die Banken. Damit kann Douglas seine Schuldenlast auf 2,1 Milliarden Euro reduzieren.

Nach dem Börsengang wird Douglas damit insgesamt mit rund fünf Milliarden Euro bewertet. Zum Vergleich: Der Finanzinvestor Advent hatte 2013 rund 1,5 Milliarden Euro geboten, um Douglas von der Börse zu nehmen. Nachdem die Süßwarenkette Hussel und der Schmuckhändler Christ verkauft und die französische Kette Nocibe gekauft wurden, reichte Advent das Kerngeschäft mit Düften und Kosmetik für knapp drei Milliarden Euro an CVC weiter.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)