Zürich (Reuters) - Die Schweizer Großbank UBS will im Schlüsselmarkt Amerika in den kommenden fünf Jahren den Rückstand auf die führenden heimischen Häuser verringern.
"Ich denke, dass wir in den USA besser aufgestellt sein müssen", sagte Konzernchef Sergio Ermotti am Dienstag auf einer Investorenkonferenz von Morgan Stanley. Die UBS habe in den USA die Kostenbasis einer viel größeren Organisation, aber noch nicht das Produktangebot, um das Potenzial auszuschöpfen. Die UBS brauche ein breiteres Kreditangebot und ein breiteres Angebot an Einlagen. Zudem wolle die Bank mehr superreiche Familien (Family Offices) als Kunden gewinnen.
Um eine bessere Marktposition zu erreichen, seien zehn Jahre zu viel. "Aber fünf Jahre, das ist das Ziel." Es sei aber nicht realistisch, dass die UBS den Rückstand bei den Gewinnmargen auf die vergleichbaren US-Anbieter im US-Geschäft in dem Zeitraum aufholen werde. "Genauso wie sie international nicht zu uns aufschließen werden", erklärte der Konzernchef. "Wir müssen die Lücke verkleinern, und nicht versuchen, die Lücke zu schließen." Die UBS dürfe keine unrealistische Vorstellungen davon haben, wie schnell die Fortschritte erreicht werden könnten.
Zur Geschäftsentwicklung des Konzerns im laufenden Quartal äußerte sich Ermotti vorsichtig zuversichtlich. "Ich würde sagen, das erste Quartal hat von positiven saisonalen Effekten profitiert." In den ersten drei Monaten eines Jahres bescheren Kunden den Banken oft überdurchschnittliche Erträge, weil sie aktiver sind als in anderen Quartalen. Die Lage des Schweizer Geldhauses sei nicht weit entfernt von den Beschreibungen, wie sie andere Branchenvertreter gemacht hätten. Er sei sehr zufrieden damit, wie die Bank bei den Kunden ankomme. "Egal ob ich über die Investmentbank oder das Wealth Management spreche, wir sind in der Lage, Zugkraft zu entwickeln, und die Dynamik ist positiv", erklärte Ermotti.
(Bericht von Oliver Hirt und Noele Illien, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)