Reuters

Bundeswehr-Luftwaffe beteiligt sich an Gaza-Luftbrücke

13.03.2024
um 13:57 Uhr

(Neue Einzelheiten)

Berlin (Reuters) - Die Luftwaffe der Bundeswehr wird die Luftbrücke zur Versorgung der Menschen im Gazastreifen unterstützen.

Verteidigungsminister Boris Pistorius erteilte dazu auf Antrag des Auswärtigen Amts am Mittwoch den Auftrag, wie sein Ministerium mitteilte. "Den Menschen in Gaza fehlt es am Nötigsten. Wir möchten unseren Teil dazu beitragen, dass sie Zugang zu Nahrung und Medikamenten bekommen", erklärte Pistorius und betonte: "Zur Wahrheit gehört: Der Abwurf ist nicht ungefährlich. Die dafür vorgesehenen Crews sind für entsprechende Verfahren ausgebildet und sehr erfahren."

Die Luftbrücke zur Versorgung der Bevölkerung in dem Palästinenser-Gebiet wurde von Jordanien initiiert, auch die USA und Frankreich beteiligen sich demnach daran. Den Auftrag für die Bundeswehr übernehme der deutsche Anteil der binationalen Lufttransportstaffel in Evreux in Frankreich, teilte das Ministerium weiter mit. Der Einsatz könnte bereits Ende der Woche beginnen. Ein Mandat des Bundestags ist nach Angaben eines Sprechers des Verteidigungsministeriums nicht erforderlich, da es sich um einen humanitären Einsatz handele und nicht damit zu rechnen sei, dass Waffengewalt erforderlich werde.

Der Sprecher betonte zudem, es werde davon ausgegangen, dass bei dem Einsatz für die Besatzung der Maschinen keine Gefahr ausgehe. Die Hilfsgüter würde über einem "möglichst sicheren Gebiet" abgeworfen. Parallel zu der Luftbrücke wird daran gearbeitet, die Menschen im Gazastreifen auch über den Seeweg zu versorgen. Die USA wollen dazu einen provisorischen Hafen errichten. Als dritte und vermeintlich wichtigste Route gilt aber der Landweg, der zumeist über den Grenzübergang Rafah von Ägypten aus in den Gazastreifen führt. Die Bevölkerung im Gazastreifen leidet seit Monaten schwer unter dem Krieg zwischen Israel und der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas. Die Versorgungslage ist dramatisch.

(Bericht von Alexander Ratz; Redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)