Reuters

Viele Baumaterialien sind auch 2023 teurer geworden

14.03.2024
um 09:07 Uhr

Berlin (Reuters) - Trotz Preisrückgängen bei Holz und Stahl haben sich die meisten Baumaterialien im vergangenen Jahr erneut verteuert.

Bei allen mineralischen Baustoffen habe es deutliche Anstiege gegeben, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Zement verteuerte sich hier mit 32,3 Prozent im Vergleich zu 2022 besonders stark, gefolgt von Kalk und gebranntem Gips (+31,4 Prozent), Frischbeton (+24,9 Prozent), Dachziegel aus keramischen Stoffen (+24,2 Prozent) und Bausand (+21,9 Prozent). Moderater fiel die Inflation bei Baubedarfsartikeln aus Kunststoff aus: Sanitärausstattungen wie Badewannen oder Waschbecken verteuerten sich um 7,5 Prozent, Fenster- oder Türverkleidungen um 4,2 Prozent.

Billiger wurde dagegen Bitumen auf Erdölbasis, das unter anderem im Straßenbau und zur Abdichtung von Dächern, Gebäuden und Fundamenten verwendet wird: Es kostete 4,8 Prozent weniger. Metalle, deren Herstellung wie die mineralischen Baustoffe vergleichsweise energieintensiv ist, verbilligten sich um 6,0 Prozent. Betonstahl in Stäben kostete sogar 31,6 Prozent weniger, während Betonstahlmatten um 31,5 Prozent günstiger zu haben war. Deutliche Preisrückgänge gab es auch bei Baumaterialien aus Holz: Dachlatten (-26,1 Prozent) und Konstruktionsvollholz (-20,7 Prozent) verbilligten sich spürbar. Die Preise für Bauschnittholz sanken um 18,3 Prozent.

"Trotz der teilweise sinkenden Preise für einzelne Baustoffe lag das Preisniveau im Jahr 2023 für nahezu alle Baumaterialien ? bis auf Holz ? über dem Niveau vor der Energiekrise", betonten die Statistiker. So kosteten mineralische Baustoffen wie Kalk und gebrannter Gips (+67,1 Prozent) sowie Zement (+55,7 Prozent) erheblich mehr als 2021. Auch keramische Baumaterialien wie Wand-, Bodenfliesen und -platten verteuerten sich mit 39,9 Prozent spürbar, ebenso Dachziegel mit 39,6 Prozent.

Hohe Materialkosten zählen neben den gestiegenen Zinsen zu den Belastungsfaktoren für die Baubranche. Die Neuaufträge im Bauhauptgewerbe fielen im vergangenen Jahr inflationsbereinigt (real) um 4,4 Prozent schwächer aus als 2022.

(Bericht von Rene Wagner, rdigiert von Christian Rüttger - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)