Reuters

Helaba erzielt dank Zinswende 2023 Rekordgewinn

14.03.2024
um 10:47 Uhr

Frankfurt/Berlin (Reuters) - Die Landesbank Hessen-Thüringen verbucht dank steigender Zinsen einen Rekordgewinn und kann so Belastungen aus dem Immobiliengeschäft abfedern.

Das Vorsteuerergebnis kletterte im vorigen Jahr um 14 Prozent auf 722 Millionen Euro, wie die Helaba am Donnerstag mitteilte. "Wir haben 2023 unser bislang bestes Ergebnis erzielt - und das trotz der für unser Geschäft nicht einfachen Lage an den Immobilienmärkten", sagte Konzernchef Thomas Groß. Aufgrund ihres breit aufgestellten Geschäftsmodells sei die Helaba aber besser für Krisen gewappnet und bleibe auf Kurs. "Wir sind zuversichtlich, 2024 ein Vorsteuerergebnis auf Vorjahresniveau zu erreichen." Mittelfristig erwarte man weiter einen Gewinn von "nachhaltig über 750 Millionen Euro".

Die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) hat vielen Banken und Sparkassen 2023 zu deutlich mehr Gewinn verholfen. Bei der Helaba kletterte der Zinsüberschuss um fast 30 Prozent auf 1,84 Milliarden Euro. Allerdings spürte die Landesbank auch den Gegenwind am Immobilienmarkt, wo die hohen Zinsen viele Häuslebauer und Investoren abschrecken und für eine Flaute am Bau sorgen. Im Segment Immobilien machte die Helaba 241 Millionen Euro Verlust, nach 286 Millionen Euro Vorsteuergewinn 2022. "Die Zuführung zur Risikovorsorge wurde mit minus 556 Millionen Euro deutlich angehoben", hieß es. Im gesamten Konzern stellte die Bank für drohende Kreditausfälle 448 (2022: 162) Millionen zurück.

Groß bezeichnete die konjunkturelle Lage in Deutschland und in der Welt "als besser als die aktuelle Stimmung vermuten lässt". So ebbe etwa die Inflation ab. "Aber selbstverständlich bleiben die starken geopolitischen Spannungen und die Folgen der zurückliegenden Zinswende sowie die Lage an den Immobilienmärkten eine Herausforderung."

(Bericht von Klaus Lauer und Tom Sims, redigiert von Sabine Wollrab - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)