Frankfurt (Reuters) - Die Inflation in der Euro-Zone setzt ihren Rückzug in den Wintermonaten fort.
Die Verbraucherpreise stiegen in der 20-Länder-Gemeinschaft im Februar nur um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Montag mitteilte und damit eine erste Schätzung bestätigte. Im Januar hatte die Inflationsrate noch bei 2,8 Prozent gelegen nach 2,9 Prozent im Dezember. Das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) einer Teuerung von 2,0 Prozent kommt damit immer mehr in Sichtweite.
Die EZB steuert daher immer stärker auf eine erste Zinssenkung bis zur Jahresmitte zu. Notenbank-Präsidentin Christine Lagarde hatte nach der jüngsten Zinssitzung am 7. März signalisiert, dass die Währungshüter wahrscheinlich eher im Juni als im April die Schlüsselsätze nach unten setzen werden. Die nächste EZB-Sitzung ist am 11. April in Frankfurt. Das darauffolgende Zinstreffen ist für den 6. Juni ebenfalls in der Mainmetropole geplant.
Die Energiepreise verringerten sich im Februar gegenüber dem Vorjahresmonat nur noch um 3,7 Prozent. Im Januar hatte der Rückgang bei 6,1 Prozent gelegen. Die Preise für Lebensmittel, Alkohol und Tabak nahmen dagegen um 3,9 Prozent zu nach einem Anstieg von 5,6 Prozent im Januar. Industriegüter ohne Energie verteuerten sich um 1,6 Prozent nach zuvor 2,0 Prozent. Die Preise für Dienstleistungen, die zuletzt bei den EZB-Währungshütern besonders im Blickpunkt standen, erhöhten sich um 4,0 Prozent nach ebenfalls 4,0 Prozent im Januar. Die Kerninflation, in der die schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise sowie Alkohol und Tabak ausgeklammert bleiben, ging im Februar weiter zurück. Sie nahm auf 3,1 Prozent ab, nach 3,3 Prozent im Januar.
(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Reinhard Becker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)