Kaduna (Reuters) - In Nigeria haben Bewaffnete im Bundesstaat Kaduna mindestens 87 Menschen entführt.
Der Polizeisprecher von Kaduna bestätigte am Montag den Vorfall im Dorf Kajuru am Sonntagabend, machte aber keine Angaben zu den Vermissten. Sicherheitskräfte seien eingesetzt worden, um die Dorfbewohner zu retten. Nach Angaben des Dorfvorstehers Tanko Wada Sarkin wurden 87 Menschen entführt, darunter Frauen und Kinder. Bislang seien fünf geflohene Menschen zurückgekehrt. "Mit diesem Angriff ist es das fünfte Mal, dass diese Banditen die Gemeinde angreifen", erklärte er gegenüber Reuters am Telefon.
Anwohner berichteten, dass bewaffnete Männer in Armeeuniform unbemerkt in das Dorf gelangten, nachdem sie ihre Motorräder außerhalb des Dorfes geparkt hatten. Die Bewaffneten sind dafür bekannt, dass sie ihre Opfer tief in den Busch verschleppen und sie dort monatelang festhalten, während sie auf Lösegeldzahlungen warten. Entführungen zur Erlangung von Lösegeld kommen in Nordnigeria sehr häufig vor. Kajuro liegt etwa zehn Kilometer von der Gemeinde Buda entfernt, wo Bewaffnete erst vor knapp einer Woche 61 Menschen entführten. Anfang März waren zudem 286 Schüler und Mitarbeiter einer Schule in dem Bundesstaat verschleppt worden.
(Bericht von Garba Muhammad in Kaduna, Hamza Ibrahim in Kano und Ahmed Kingimi in Maiduguri, geschrieben von Patricia Weiß, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)