München (Reuters) - Der europäische Flugzeugbauer Airbus will die Cybersicherheits-Sparte BDS des angeschlagenen französischen IT-Konzerns Atos doch nicht kaufen.
"Nach sorgfältigen Erwägungen aller Aspekte einer möglichen Übernahme" sei man zu dem Schluss gekommen, die Verhandlungen mit Atos nicht fortzusetzen, erklärte Airbus am Dienstag in einer knappen Mitteilung. Atos hatte sich vom Verkauf des Bereichs Big Data & Security (BDS) zwischen 1,5 und 1,8 Milliarden Euro erhofft. Es ist ein weiterer Rückschlag für die Sanierung des Unternehmens: Bereits zuvor waren Gespräche mit dem tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky über einen Verkauf der defizitären Beratungs-Sparte Tech Foundations gescheitert.
Damit wollte Atos vor allem 1,9 Milliarden Euro Schulden loswerden. Von dem Plan, den umtriebigen Investor an einer Kapitalerhöhung zu beteiligen, war Atos schon abgerückt. Atos hatte die Kapitalerhöhung letztlich abgesagt und Gespräche mit den Banken über eine Umschuldung seiner 4,7 Milliarden Euro schweren Schuldenlast angekündigt.
Am Dienstag verschob Atos angesichts des Scheiterns der Gespräche mit Airbus die für Mittwoch geplante Vorlage seiner Bilanz ein weiteres Mal. "Atos analysiert die neue Lage und prüft aktiv strategische Alternativen", hieß es in einer Mitteilung.
(Bericht von Alexander Hübner; Mitarbeit: Olivier Sorgho; Redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)