Reuters

Ramstein-Treffen - USA versichern Ukraine weitere Hilfen

19.03.2024
um 16:07 Uhr

Ramstein/Berlin (Reuters) - US-Verteidigungsminister Lloyd Austin versichert der Ukraine im Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg die weitere Unterstützung der westlichen Welt.

"Die USA werden die Ukraine nicht scheitern lassen", sagte Austin am Dienstag zum Auftakt eines Treffens der sogenannten Ramstein-Gruppe auf dem gleichnamigen US-Luftwaffenstützpunkt in Rheinland-Pfalz. "Diese Koalition wird die Ukraine nicht scheitern lassen, die freie Welt wird die Ukraine nicht scheitern lassen." Es müsse alles dafür getan werden, dass Russlands Präsident Wladimir Putin mit seinen "imperialen Plänen" nicht erfolgreich sei. "Wir alle werden weniger sicher sein, wenn Putin seinen Willen durchsetzt."

Bei dem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe im Ramstein-Format stand vor allem die Beschaffung von mehr Munition im Mittelpunkt. Die ukrainischen Streitkräfte klagen schon länger über einen massiven Munitionsmangel. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sagte bei seiner Ankunft in Ramstein, im Bemühen um mehr Munition für die Ukraine gebe es Fortschritte. Der Minister kündigte ein weiteres Hilfspaket Deutschlands für die Ukraine im Volumen von 500 Millionen Euro an.

Darin enthalten seien 10.000 Schuss Munition aus den Beständen der Bundeswehr, sagte Pistorius am Rande des Treffens in Ramstein. Die Auslieferung beginne sofort. Zudem übernehme Deutschland die Kosten für 180.000 Schuss Munition aus der laufenden tschechischen Initiative. Die Auslieferung erfolge schrittweise und beginne im Sommer. Als dritte Komponente kündigte Pistorius eine zusätzliche Initiative Deutschlands an, der Ukraine 100.000 Schuss vom Kaliber 155 Millimeter bereitzustellen. Auch diese Auslieferung solle noch dieses Jahr beginnen.

"FAIRER FRIEDEN"

Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal äußerte sich mit Blick auf das Thema Munition unterdessen verhalten optimistisch. Er hoffe, dass die ukrainischen Streitkräfte von April an ausreichend Munition zur Verfügung hätten, um die russischen Truppen zurückzudrängen, sagte Schmyhal am Rande eines Besuchs in Luxemburg. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten hat Russland allein im März 130 Marschflugkörper unterschiedlicher Bauart auf Ziele in der Ukraine abgeschossen. Zudem seien mehr als 320 Angriffe mit Drohnen iranischer Bauart und weitere fast 900 mit Lenkbomben registriert worden.

Bundeskanzler Olaf Scholz sagte in Berlin, entschlossene Militärhilfe für die Ukraine sei die derzeit wichtigste Botschaft an den russischen Präsidenten. "Er muss wissen, dass seine Spekulation, dass wir es nicht schaffen, die Unterstützung für die Ukraine so lange aufrechtzuerhalten wie das notwendig ist, falsch ist", sagte Scholz auf einer Europakonferenz. Putin müsse einsehen, dass eine Situation entstehe, in der ein "fairer Frieden, der kein Diktatfrieden" sei, möglich werde. Dafür müsse Putin aber zuallererst seine Truppen zurückziehen.

Dem Ramstein-Format gehören mehr als 50 westliche Staaten an, die sich offiziell als Kontaktgruppe für die Verteidigung der Ukraine zusammengeschlossen haben. Die Gruppe kam erstmals am 26. April 2022 auf dem US-Stützpunkt Ramstein zusammen.

(Bericht von Alexander Ratz, Idrees Ali, Andreas Rinke; Redigiert von Sabine Ehrhardt; Bei Rückfragen wenden Sie sich an berlin.newsroom@tr.com)