Reuters

Bayern verbietet bestimmte Gender-Schreibweisen

19.03.2024
um 16:22 Uhr

München (Reuters) - Bayern verbietet seinen Behörden und Schulen bestimmte Schreibweisen der geschlechtergerechten Sprache.

Innerhalb von Wörtern seien Zeichen wie der sogenannte Genderstern, der Doppelpunkt, der Unterstrich (Gender-Gap) oder ein Punkt auf halber Buchstabenhöhe (Mediopunkt) nun ausdrücklich unzulässig, beschloss das Kabinett von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag. Das Unterrichtsministerium werde Schulen über die präzisierten Vorgaben zum Gebrauch von Gendersprache informieren. Söder hatte bereits angekündigt, das Gendern in Schule und Verwaltung zu untersagen, und damit für Aufregung gesorgt.

Bayern schrieb die Regelung nun in der Geschäftsordnung für seine Behörden fest. Die Vorschrift verpflichtete die Behörden bereits bisher, "im dienstlichen Schriftverkehr und in der Normsprache" die amtlichen Rechtschreibregeln anzuwenden. Der von den deutschsprachigen Staaten beauftragte Rat für deutsche Rechtschreibung hatte sich dagegen ausgesprochen, Zeichen im Wortinnern für zulässig zu erklären. Denn geschlechtergerechte Sprache sei eine gesellschaftliche Aufgabe, die nicht mit orthografischen Regeln gelöst werden könne. In Deutschland haben die Bundesländer bei der Anwendung der Rechtschreibung besonderes Gewicht, da sie sowohl für Schulen als auch für einen großen Teil der Verwaltung zuständig sind.

(Bericht von Jörn Poltz, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)