Berlin (Reuters) - Die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas hat sich offengehalten, wen ihr Land als neuen Nato-Generalsekretär unterstützt.
Man habe mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte und dem rumänischen Präsidenten Klaus Johannis zwei Kandidaten, sagte sie am Dienstag in Berlin. "Wir haben uns noch nicht entschieden." Ihre Regierung habe sich auf zwei Prinzipien festgelegt: Der Generalsekretär solle aus einem Land kommen, das mindestens zwei Prozent seiner Wirtschaftsleistung für Verteidigung ausgibt. "Zweitens würden wir gerne sehen, dass er oder sie aus einem osteuropäischen Land kommt, denn es gab schon welche aus dem Norden, aus der Mitte und dem Westen, aus dem Süden, aber es gab noch nie jemanden aus dem Osten", sagte sie. Beides spricht gegen den Niederländer, der zuvor von den USA, Deutschland und Großbritannien in seiner Kandidatur unterstützt wurde.
Für Rutte spreche aber, dass ein Generalsekretär "eher ein Premierminister eines Landes sein sollte, das eine Koalitionsregierung hat", fügte Kallas hinzu. Denn diese seien besser in der Lage, Kompromisse einzugehen und alle an Bord zu holen. Der estnische Ministerpräsidentin, die eine Dreier-Koalition führt, wird unterstellt, dass sie selbst gerne Nato-Generalsekretärin werden will.
(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)