Berlin (Reuters) - Die deutschen Erzeugerpreise sind im Februar auch wegen günstigerer Nahrungsmittel überraschend deutlich gefallen.
Die Hersteller gewerblicher Produkte - von Benzin bis Kaffee - verlangten durchschnittlich 4,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Das war bereits der achte Rückgang in Folge. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang um 3,8 Prozent gerechnet, nachdem es im Januar ein Minus von 4,4 Prozent gegeben hatte. Von Januar auf Februar gaben die Preise ebenfalls nach, und zwar um 0,4 Prozent. Hier war nur ein Minus von 0,1 Prozent erwartet worden.
Nahrungsmittel kosteten dabei erstmals seit fast drei Jahren wieder weniger als ein Jahr zuvor: Sie verbilligten sich um durchschnittlich 0,8 Prozent. Günstiger waren insbesondere nicht behandelte pflanzliche Öle (?19,4 Prozent). Die Preise für Milch sanken um 11,8 Prozent, die für Kaffee um 9,7 Prozent. Süßwaren verteuerten sich hingegeben um 12,9 Prozent, Butter um 5,6 Prozent.
"Hauptursächlich für den Rückgang der Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahresmonat waren auch im Februar 2024 die Preisrückgänge bei Energie", betonten die Statistiker. Diese verbilligte sich um 10,1 Prozent im Vergleich zum Februar 2023. Die Preise für Strom sanken dabei um 16,8 Prozent, die für Gas sogar um 17,7 Prozent. Leichtes Heizöl kostete dagegen 1,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, während Kraftstoffe wie Benzin um 1,4 Prozent günstiger zu haben waren.
Die Entwicklung ist eine gute Nachricht für die Verbraucher: In der Statistik werden die Preise für Produkte geführt, bevor sie weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Sie lassen daher frühe Rückschlüsse auf die Entwicklung der Verbraucherpreise zu. Diese legten im Februar nur noch um 2,5 Prozent zu - das ist die niedrigste Inflationsrate seit Juni 2021.
(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Kerstin Dörr - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)