Reuters

De Cos (EZB) - Bremseffekt der Geldpolitik womöglich größer als gedacht

20.03.2024
um 14:32 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Der scharfe Straffungskurs der Europäischen Zentralbank (EZB) im Kampf gegen die Inflation bremst laut Spaniens Notenbankchef Pablo Hernandez de Cos die Konjunktur im Euroraum möglicherweise stärker als bislang gedacht.

Für die Wachstumsaussichten sei das ein Risiko, sagte de Cos am Mittwoch in Frankfurt auf der Konferenz "The ECB and its Watchers". "Daher werden wir die Realisierung solcher Risiken genau beobachten und den Grad der geldpolitischen Restriktion entsprechend adjustieren", führte das Ratsmitglied der EZB laut Redemanuskript aus.

Die Euro-Zone war im vierten Quartal 2023 nur knapp an einer Rezession vorbeigeschrammt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) hatte stagniert, nachdem es im Sommerquartal noch um 0,1 Prozent geschrumpft war. Bei zwei Minusquartalen in Folge sprechen Ökonomen von einer technischen Rezession. Für das erste Jahresviertel 2024 rechnen die Volkswirte der Europäischen Zentralbank (EZB) bislang lediglich mit einem geringen Wachstum. Die EZB hatte im Kampf gegen die Inflation die Zinsen seit Sommer 2022 zehn Mal in Serie angehoben - zuletzt im September 2023. Seitdem liegt der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz bei 4,00 Prozent - das höchste Niveau seit dem Start der Währungsunion 1999.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Christian Rüttger Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)