Reuters

Russland prüft wegen Angriffen auf Raffinerien höhere Produktion andernorts

20.03.2024
um 16:37 Uhr

Moskau (Reuters) - Die russische Regierung prüft, ob nach der Stilllegung von Ölraffinerien infolge ukrainischer Angriffe in anderen Anlagen die Produktion hochgefahren werden kann.

Dazu müssten die dortigen Wartungspläne geändert werden. "Wir besprechen mit den Unternehmen Anpassungen des Zeitplans für geplante Wartungsarbeiten in Raffinerien im Zusammenhang mit den Vorfällen in mehreren Anlagen", sagte Energieminister Nikolai Schulginow den staatlichen russischen Nachrichtenagenturen Tass und RIA zufolge am Mittwoch. "In Raffinerien, in denen die Produktion nicht stillgelegt wurde, besteht Potenzial für mehr Kraftstoffproduktion." Die Prognose für die Raffinerieproduktion im laufenden Jahr bleibe unverändert nahe am Vorjahresniveau von rund 5,5 Millionen Barrel pro Tag.

Die Ukraine hat seit Jahresbeginn ihre Angriffe auf die russische Ölinfrastruktur verstärkt und zahlreiche große Raffinerien angegriffen. Auf diese Weise sollen der Nachschub für das russische Militär beeinträchtigt und sein Vormarsch eingedämmt werden. Nach Berechnungen von Reuters liegt die infolge der ukrainischen Drohnenangriffe im ersten Quartal stillgelegte russischen Ölraffineriekapazitäten bei etwa 370.500 Barrel pro Tag (4,6 Millionen Tonnen). Das sind rund sieben Prozent der Gesamtmenge. Hinzu kommt ein Ausfall wegen Wartungsarbeiten aus anderen Gründen.

(Bericht von Olesya Astakhova, geschrieben von Sabine Ehrhardt, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)