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Deutscher Schuldenberg Ende 2023 um gut drei Prozent gestiegen

27.03.2024
um 09:07 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Schulden der öffentlichen Hand in Deutschland sind im vergangenen Jahr gestiegen.

Der Öffentliche Gesamthaushalt von Bund, Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände sowie Sozialversicherung samt aller Extrahaushalte war Ende 2023 mit 2,45 Billionen Euro verschuldet, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Damit kletterte die öffentliche Verschuldung binnen Jahresfrist um 3,3 Prozent oder 77,4 Milliarden Euro. Zum dritten Quartal 2023 gab es einen Rückgang um 0,3 Prozent. Gläubiger war der nicht-öffentliche Bereich - Kreditinstitute sowie der sogenannte sonstige inländische und ausländische Bereich wie private Firmen im In- und Ausland.

Die Schulden des Bundes stiegen bis Ende 2023 um 4,7 Prozent oder 76 Milliarden Euro. Grund sei vor allem der Anstieg der Verschuldung des Wirtschaftsstabilisierungsfonds Energie um 41,5 Milliarden Euro oder gut 137 Prozent auf 71,7 Milliarden Euro. "Dieses Sondervermögen wurde zur Finanzierung von Maßnahmen zur Abfederung der Energiekrise im Zusammenhang mit dem russischen Angriff auf die Ukraine im November 2022 gegründet und zum Jahresende 2023 aufgelöst", erklärte das Statistikamt. Die Verschuldung des Sondervermögens Wirtschaftsstabilisierungsfonds Corona sank hingegen um fast 30 Prozent auf 36,9 Milliarden Euro. Das Mitte 2022 errichtete Sondervermögen Bundeswehr verzeichnete eine Verschuldung von 5,8 Milliarden Euro, Ende 2022 hatte es noch keine Schulden aufgenommen.

Die Länder standen Ende 2023 mit 595,4 Milliarden Euro in der Kreide, das waren 1,9 Prozent weniger als Ende 2022. Die stärksten prozentualen Schuldenrückgänge gab es für Mecklenburg-Vorpommern (-13,1 Prozent), Bayern (-8,7 Prozent) und Niedersachsen (-6,2 Prozent). Am kräftigsten stiegen die Schulden relativ gesehen in Brandenburg (+6,0 Prozent), Sachsen (+4,1 Prozent) und Hessen (+2,7 Prozent).

Bei den Gemeinden und Gemeindeverbänden stieg die Verschuldung um gut neun Prozent auf 153,6 Milliarden Euro. Bei der Sozialversicherung gab es einen Zuwachs um 3,2 Prozent auf 22,3 Millionen Euro.

(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Christian Rüttger - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)