Frankfurt (Reuters) - Die Schuldenquote Deutschlands ist im vergangenen Jahr wie schon im Jahr zuvor gesunken.
Hauptgrund ist der Anstieg der Wirtschaftsleistung im Zuge der hohen Inflation, wie die Bundesbank am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Der Stand der Staatsschulden im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank 2023 um 2,4 Prozentpunkte auf eine Quote von 63,7 Prozent. Nach den Kriterien des Maastricht-Vertrages von 1992 sollte die Verschuldung eines EU-Landes die Marke von 60 Prozent der Wirtschaftsleistung nicht übersteigen. Vor der Corona-Krise hatte Deutschland 2019 mit einer Schuldenquote von 59,6 Prozent unter diesem Grenzwert gelegen.
Die Staatsschulden nahmen der Bundesbank zufolge im vergangenen Jahr um 62 Milliarden Euro auf 2,62 Billionen Euro zu. Dabei seien die Schulden des Bundes um 75 Milliarden Euro angestiegen, die der Bundesländer seien dagegen weiter gesunken.
Die EU hat sich inzwischen auf neue Schuldenregeln verständigt. Damit sollen künftig hochverschuldete EU-Länder mehr Zeit bekommen, um ihre Defizite abzubauen. Zudem wird ihnen mehr Spielraum für Investitionen eingeräumt. Bundesfinanzminister Christian Lindner hatte sich mit den neuen Regeln nur teilweise zufrieden gezeigt. Sie seien zwar realistischer und wirksamer, aber keinesfalls einfacher und transparenter.
(Bericht von Frank Siebelt; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)