Moskau/Seoul (Reuters) - Russland treibt den Ausbau seiner Beziehungen zu international weitgehend isolierten Staaten voran.
So teilte der russische Auslandsgeheimdienst SWR am Donnerstag mit, dass sein Chef Sergej Naryschkin von Montag bis Mittwoch zu Gesprächen in Pjöngjang gewesen sei. Dabei sei es um eine Vertiefung der bilateralen Zusammenarbeit und die Sicherheit in der Region gegangen. Nordkoreas staatliche Nachrichtenagentur KCNA meldete, beiden Seiten hätten über einen weiteren Ausbau der Zusammenarbeit gesprochen, um gegen die "ständig zunehmenden Spionage- und Verschwörungsversuche der feindlichen Kräfte" vorzugehen. Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Zusammenarbeit mit dem abgeschotteten und von UN-Sanktionen belegten Nordkorea im Zuge des Ukraine-Kriegs verstärkt. Der Westen vermutet, dass Nordkorea Artillerie-Munition und Raketen zum Einsatz in der Ukraine an Russland liefert. Nordkorea und Russland bestreiten dies.
Auch die Beziehungen zu der Militärregierung im südostasiatischen Myanmar will Putin stärken. Die Streitkräfte beider Seiten planen für dieses Jahr mehr als 50 gemeinsame militärische Kooperationsmaßnahmen, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Novosti am Donnerstag unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau meldete. Dabei gehe es auch um gemeinsame Projekte zur Einsatz- und Gefechtsausbildung.
Erst am Mittwoch hatte Putin nach Angaben des Kreml mit Malis Militärmachthaber Assimi Goita telefoniert. Beide hätten vereinbart, engere Beziehungen zwischen Russland und dem westafrikanischen Land zu knüpfen. Man wolle die Beziehungen in den Bereichen Terrorismusbekämpfung, Landwirtschaft, Energie und Bergbau intensivieren. Goita habe sich bei Putin für kostenlose russische Lieferungen von Weizen, Dünger und Treibstoff bedankt. Mali hat sich nach dem Militärputsch von 2020 und 2021 vom Westen abgewendet und ist zu einem der engsten Verbündeten Russlands in Afrika geworden. Die russische Söldnertruppe Wagner ist dort im Einsatz, um Rebellen in dem Land an der Sahel-Zone zu bekämpfen.
(Bericht von Hyunsu Yim, Guy Faulconbridge, geschrieben von Christian Götz.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)