Berlin (Reuters) - Trotz anhaltender Talfahrt blickt die deutsche Industrie wieder etwas zuversichtlicher nach vorn.
"Mit Blick auf die Zukunft überwog erstmals seit drei Monaten wieder der Optimismus in der Branche", teilte der Finanzdienstleister S&P Global am Dienstag zu den endgültigen Ergebnissen seiner Firmenumfrage für den Monat März mit. Demnach zeigten sich zahlreiche Befragte zuversichtlich, dass die Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte wieder anzieht. Die geplante Einführung neuer Produkte sorgte ebenfalls für positive Impulse: "Dennoch bleiben die Erwartungen vergleichsweise verhalten, was zumindest teilweise an der noch immer vorherrschenden Unsicherheit an vielen Märkten liegt."
Der Einkaufsmanagerindex (PMI) verlor zum zweiten Mal in Folge an Boden und sackte noch tiefer in die Schrumpfungszone ab. Mit 41,9 Punkten nach 42,5 im Februar notierte er auf dem tiefsten Stand seit fünf Monaten. In vorläufigen Zahlen war noch ein etwas niedrigerer Wert von 41,6 Zählern ermittelt worden. "Das verarbeitende Gewerbe in Deutschland befindet sich seit dem dritten Quartal des vergangenen Jahres in der Rezession und die jüngsten PMI-Werte deuten auf einen weiteren Abschwung im ersten Quartal 2024 hin", sagte Chefvolkswirt Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank (HCOB), die die Umfrage sponsert.
Der wichtige zukunftsgerichtete Index der Auftragseingänge habe in letzter Zeit allerdings leicht zugelegt. Eine Umkehr des seit dem Frühjahr 2022 anhaltenden Abwärtstrends bei den Neuaufträgen sei jedoch nicht zu erkennen. Dieses Muster gelte auch für die Auftragsbestände. Obwohl diese seit zwei Jahren schrumpften, seien die Auftragsbücher bei Weitem nicht leer.
(Bericht von Reinhard Becker; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)