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Inflation fällt in Bundesländern - In Hessen nur noch 1,6 Prozent

02.04.2024
um 11:17 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Inflation in Deutschland ist im März weiter gefallen.

Darauf deuten die ersten Daten aus den Bundesländern hin: Die Verbraucherpreise stiegen in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen jeweils langsamer als noch im Februar. Sie erhöhten sich zwischen 1,6 und 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie die Statistischen Landesämter am Dienstag mitteilten. Im Februar lag die bundesweite Teuerungsrate noch bei 2,5 Prozent. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen gehen davon aus, dass sie im März auf 2,2 Prozent gefallen ist - das wäre die niedrigste Inflationsrate seit fast drei Jahren. Das Statistische Bundesamt veröffentlicht am Nachmittag eine erste Schätzung für ganz Deutschland auf Basis der sechs Länderdaten.

Besonders niedrig ist die Teuerungsrate in Hessen, wo sie mit 1,6 Prozent deutlich unter dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent liegt. Für die sinkende Inflation sorgte vor allem billigere Energie. Sie kostete etwa in Hessen 5,4 Prozent weniger als im März 2023, während sich Nahrungsmittel um 1,4 Prozent verbilligten.

Für einen anhaltenden Rückgang in den kommenden Monaten sprechen die sinkenden Preiserwartungen der Unternehmen, die im März auf den tiefsten Stand seit drei Jahren gesunken sind. Das Barometer fiel auf 14,3 Punkte, von 15,0 im Februar, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner Unternehmensumfrage mitteilte. "Die Inflation ist weiter auf dem Rückzug und dürfte im Sommer unter die Zwei-Prozent-Marke sinken", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. "Aus deutscher Sicht spricht nichts gegen eine baldige Zinssenkung durch die EZB."

Vor allem in den konsumnahen Branchen planen weniger Unternehmen, ihre Preise anzuheben. Rückgänge bei den Preiserwartungen gab es etwa im Einzelhandel und in der Gastronomie, leichte Anstiege dagegen bei den Hotels und den Reiseveranstaltern. Im Bauhauptgewerbe gingen die Preiserwartungen zurück auf minus 10,6 Punkte, nach minus 6,2 im Februar. "Demnach wollen die Unternehmen mehrheitlich sogar ihre Preise senken", so die Ifo-Forscher. Im Verarbeitenden Gewerbe will nur noch eine kleine Mehrheit der befragten Unternehmen ihre Preise anheben, so das Institut.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)