Reuters

AfD-Spitze fordert von Bystron Auskunft über Vorwurf russischer Einflussnahme

03.04.2024
um 18:22 Uhr

Berlin (Reuters) - Die AfD-Führung fordert von dem Bundestagsabgeordneten Petr Bystron bis Donnerstag Aufklärung über die Vorwürfe, dass er Geld über das prorussische Nachrichtenportal "Voice of Europe" bekommen haben soll.

Zwar dementiere Bystron die Vorwürfe, heißt es in einem Schreiben von AfD-Bundesgeschäftsführer Hans-Holger Malcomeß an Bystron von Mittwoch, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. Allerdings gebe es nun Berichte, dass Bystron über Audioaufzeichnungen des tschechischen Geheimdienstes belastet werde. "Um sämtliche Vorwürfe zweifelsfrei auszuräumen und von Seiten des Bundesvorstands unserer Partei entsprechend reagieren zu können, fordern Sie die Bundesprecher Dr. Alice Weidel und Tino Chrupalla auf, zu diesen gegen Ihre Person gerichteten Behauptungen bis zum morgigen Donnerstag, dem 04.04.2024 um 14.00 Uhr eine schriftliche Stellungnahme zu übermitteln", heißt es in dem Schreiben an Bystron.

"Die Berichte über angebliche Tonmitschnitte, die dem tschechischen Geheimdienst vorliegen sollen und die belegen sollen, dass ich Geld von einem russischen Netzwerk in Prag erhalten haben soll, weise ich auf Schärfste zurück", sagte Bystron selbst den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". "Ich habe kein Geld angenommen, um prorussische Positionen zu vertreten", fügte er hinzu. Er fordere den tschechischen Geheimdienst auf, den angeblichen Audio-Mitschnitt vorzulegen. Bystrons Büro war auf Anfrage nicht erreichbar.

Bereits in der vergangenen Woche hatte die tschechische Regierung Betreiber und Hintermänner der Internetplattform "Voice of Europe" wegen mutmaßlichen russischen Einflusses auf eine nationale Sanktionsliste gesetzt. Sie sollen versucht haben, über Interviews mit prorussischen Politikern Stimmung gegen die Unterstützung der Ukraine in Europa zu machen. Die Plattform hatte auch Interviews mit dem AfD-Spitzenkandidaten für die Europawahl, Maximilian Krah, geführt.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)