Düsseldorf (Reuters) - Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat ihre Skepsis gegenüber dem Plan von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bekräftigt, einen Fünf-Jahres-Fonds in Höhe von 100 Milliarden Euro für die Ukraine aufzulegen.
"Ich habe darauf hingewiesen, dass wir mit dem Blick auf die Finanzierung, nicht auf die Ausbildung, verschiedene Mechanismen haben", sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag im Deutschlandfunk. Bei 32 Nato- und 27 EU-Ländern gebe es zahlreiche Überschneidungen. So habe etwa die EU bereits einen "großen NATO-Unterstützungstopf." Daher sei es gerade für die Europäer wichtig, dass Strukturen nicht dupliziert würden, sondern sich bestmöglich ergänzten. Jetzt sei zentral, dass der Ukraine Waffen und Munition zur Verteidigung geliefert werden.
Mit Blick auf die USA betonte Baerbock aber: "Es ist völlig klar, als Europäer müssen und werden wir mehr zu unserer Verteidigung beitragen müssen und den europäischen Pfeiler in der Nato stärken." Das gelte unabhängig von den US-Wahlen im Herbst. Nato-Generalsekretär Stoltenberg hat den Fonds Diplomaten zufolge ins Gespräch gebracht, um Hilfe für die Ukraine längerfristig und verlässlicher zu machen. Auch solle sie "Trump-sicher" gemacht werden - für den Fall, dass die US-Unterstützung bei einer Rückkehr von Ex-Präsident Donald Trump ins Weiße Haus nachlässt.
(Bericht von Anneli Palmen, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)