New York (Reuters) - Im Weltsicherheitsrat ist eine Verurteilung eines Luftangriffs auf das iranische Botschaftsgelände in Syrien gescheitert.
Die USA, Großbritannien und Frankreich lehnten am Mittwoch eine von Russland entworfene Erklärung des UN-Sicherheitsrats ab.
Presseerklärungen des 15-köpfigen Rates müssen einstimmig verabschiedet werden. Diplomaten berichteten, die USA hätten bei einem Treffen am Dienstag erklärt, viele der Fakten über die Geschehnisse am Montag in Damaskus seien noch unklar. So sei noch nicht bestätigt, dass es sich bei dem getroffenen Gebäude um eine diplomatische Einrichtung gehandelt habe. Frankreich und Großbritannien hätten die USA unterstützt.
"Dies ist ein klares Beispiel für die Doppelmoral der westlichen 'Troika' und ihre tatsächliche und nicht nur deklaratorische Einstellung zu Legalität und Ordnung im internationalen Kontext", erklärte der stellvertretende russische UN-Botschafter Dmitri Poljanski auf der Plattform X.
Der UN-Sicherheitsrat hat in der Vergangenheit mehrmals Angriffe auf diplomatische Einrichtungen verurteilt. Die EU hatte den Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus, bei dem sieben Menschen getötet wurden, am Mittwoch verurteilt und Zurückhaltung gefordert. Die Bundesregierung hatte sich dagegen zurückhaltender geäußert, da man noch unterschiedliche Berichte zu dem Vorfall prüfen müsse. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte dazu, jeder bestätigte bewaffnete Angriff gegen eine Botschaft oder ein Konsulat wäre ein Grund zur Sorge.
(Bericht von Michelle Nichols, geschrieben von Esther Blank)